Alles Gemüse: Lieber flüssig als fest
Es ist natürlich immer eine Geschmacksache: Doch wenn es um die Bekömmlichkeit von Speisen geht, sind flüssige Suppen eine gute Sache für alle, die Völlegefühl, Magendrücken oder auch Sodbrennen vermeiden wollen. Dass dafür nicht unbedingt Knochen ausgekocht werden müssen, beweist Nicole Centenos Suppen-Detox. Nur so viel vorneweg: Es ist ein Kochbuch mit Lebensphilosophie und ziemlich amerikanisch. Centeno geht es um Reinigung, um Achtsamkeit und ein glückliches Leben. Alle, die das nicht interessiert, die blättern gleich zum Rezeptteil, der wirklich einiges zu bieten hat. Zum Beispiel Daikon, eine Suppe aus Rettich, Tamarinde und Spinat, die von köstlicher Feinheit ist. Auch Pilze, Algen und Miso spielen eine zentrale Rolle. Hier hat sich die Autorin Anleihen bei der asiatischen Küche geholt.
Was Leser und Leserinnen noch lernen: Die Definition einer Suppe ist variabel und kann einmal ein Eintopf, dann wieder Püree oder kalt auch ein Dip für Gemüse sein. Ungewöhnlich sind die vielen süßen Suppen – in Österreich wäre das Pendant also entweder Kompott oder Brei. Allerdings sind so exotische Kombinationen wie "Cremige Süßkartoffel mit Kakao oder "Birne mit Sonnenblumenkernen" in unseren Breiten eher unbekannt und insofern für gaumentechnische Abenteurer eine Option. Ein Rezept wie Vanille-Pistazien-Hafer ist ein gutes Frühstück für alle, die glutenfrei essen.
Und noch ein Argument spricht für Suppen: Sie lassen sich gut vorbereiten. Wer hungrig nach Hause kommt, braucht sie einfach nur aufzuwärmen. (Karin Pollack, 1.7.2017)
Nicole Centeno: "Suppen Detox. Das Kochbuch"
Börsenmedien, 2017
223 Seiten, € 25,70