Der von der Bundesregierung in den Universitätsrat der Uni Graz entsandte oberösterreichische Unternehmer i. R. Mag. Alois Gruber ist ein scheuer Bursche. Von der FPÖ vorgeschlagen ist er seit 1. März Mitglied dieses Gremiums, das allerdings erst am 20. April seine erste Sitzung abhalten wird (ein Schuft, wer sich dabei was denkt). Vor einer Woche richtete ich an dieser Stelle an Gruber die Aufforderung, sich einer Diskussion zu stellen.

Keine Reaktion ist ...

Darauf reagierte er bislang nicht. Einem Journalisten, der ihn um eine telefonische Stellungnahme zu seiner Mitgliedschaft in der als rechtsextrem eingestuften Burschenschaft Arminia Czernowitz zu Linz bat, verweigerte er die Auskunft.

Auf der Website der Arminia liest man dazu: "Ehre manifestiert sich in dem aufrichtigen Bemühen, dem Anspruch der menschlichen Verantwortung gerecht zu werden. Jeder Burschenschafter soll seine Gedanken, sein Reden und Handeln nach den Wertbegriffen der Lauterkeit, Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit ausrichten und mit seiner ganzen Person dafür eintreten" usw.

Hätte Herr Gruber sich einer Diskussion gestellt, wäre es möglich gewesen, ihm einige Fragen über seine Weltsicht zu stellen. Wie er beispielsweise "Abstammung" und "Volk" in den "Grundsätzen" seiner Verbindung versteht: "wir sind nach wie vor in einer staatenübergreifenden, deutschen Sprach-, Kultur-, Abstammungs- und Volksgemeinschaft verwurzelt ..."

Da Herr Gruber die Öffentlichkeit scheut, sei ihm auf diesem Weg ausgerichtet, dass er als Grazer Unirat wenig Zuspruch ernten wird. Angesichts der problematischen Rolle, die Mitglieder seiner Abstammungsgemeinschaft in der Vergangenheit spielten, gibt es viele, die auf diese Kontinuität gerne verzichten wollen.

... auch eine Reaktion

Ach ja, vielleicht hilft es Herrn Gruber bei der Entscheidungsfindung, wenn er auch noch erfährt, dass bislang alle Mitglieder des Grazer Unirats ihre Aufwandsentschädigungen einem Fonds für Jungforscher gestiftet haben. (Christian Fleck, 2.3.2018)