Für Sonja Ablinger kommt das Frauenvolksbegehren gerade zur rechten Zeit.

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Wien – Anlässlich des diesjährigen Jubiläums "100 Jahre Frauenwahlrecht" und des bevorstehenden Frauentages würde der Österreichische Frauenring gerne die Fortschritte feiern. Die Vorsitzende Sonja Ablinger ortet jedoch eher Rückschritte und drängt die neue Regierung zu einem Gleichstellungspaket, "das diesen Namen verdient".

"Österreich hat sich in den vergangenen zwanzig, dreißig Jahren schon im Schneckentempo bewegt", verwies Ablinger im Gespräch mit der APA auf die weiter bestehende Einkommensschere oder die Tatsache, dass Teilzeit die mehrheitliche Beschäftigungsform von Frauen mit Betreuungspflichten ist.

Tropfen auf dem heißen Stein

"Die Fortschritte sind gering, jetzt geht es aber klar um Rückschritte", so die frühere Nationalratsabgeordnete. Dass sich Frauen- und Familienressort unter einem Dach befinden, sei dafür symbolisch. Im Regierungsprogramm würden sich Frauen nur als Mütter oder mit Integrationsdefizit finden, monierte sie weiters.

Das neue Frauenvolksbegehren komme daher gerade zur rechten Zeit und zeige, dass die Bündnisarbeit der Frauen extrem wichtig ist. Der von der Regierung geplante "Familienbonus" sei zynisch, und auch der geplante Ausbau von Plätzen für von Gewalt betroffenen Frauen sei nur ein Tropfen auf dem heißen Stein: "Es gibt keinen Ausbau beim Budget und der Frauen-Servicestellen selbst." (APA, 7.3.2018)