Wien – Die Präsidentin des Obersten Sanitätsrats, Sylvia Schwarz, hat am Dienstag ihren Rücktritt erklärt. In einer Aussendung erklärte sie den Schritt mit der "intensiven medialen Berichterstattung bezüglich des Krankenhauses Nord". Es sei ihr "ein persönliches Anliegen, dass die Funktion des Obersten Sanitätsrates unangetastet bleibt".

Schwarz ist eine jener vier Mitarbeiter des Wiener Krankenhauses, die in die Causa um den Energetiker-Auftrag verwickelt sein sollen. Ab 2010 war sie interimistische ärztliche Direktorin des KH Nord, nach ihrer Pensionierung Anfang 2017 blieb sie externe Beraterin des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV). Bei einer Pressekonferenz am Dienstag kündigte KAV-Direktor Herwig Wetzlinger volle Aufklärung an. Die Innenrevision bearbeite bereits alle Vorwürfe. Geprüft werden einerseits personalrechtliche Folgen für die involvierten vier Mitarbeiter. Andererseits gehe es auch darum, Geld vom Auftragnehmer zurückzufordern.

"Ich akzeptiere die Entscheidung von Dr. Schwarz und möchte mich zeitgleich für ihre bisherige Arbeit im Sinne der Wissenschaft und Forschung im Obersten Sanitätsrat bedanken", reagierte Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ). Der Oberste Sanitätsrat ist ein Beratungsgremium des Ministeriums.

Volksanwaltschaft prüft

In die Affäre schaltet sich nun auch die Volksanwaltschaft ein. Volksanwalt Günther Kräuter kündigte in einer Aussendung am Dienstag ein Prüfverfahren an und forderte die Vorlage aller relevanten Unterlagen zu der Causa.

"Es ist unerträglich, dass für Esoterik-Hokuspokus 95.000 Euro ausgegeben werden", empörte sich Kräuter. Auch über "weitere 'energetische Leistungen'" in Einrichtungen der Stadt Wien forderte er Aufklärung. So seien mit Beginn 2000 im Otto-Wagner-Spital, in der KAV-Generaldirektion und in anderen Einrichtungen Metallwellen von "Geo Waves" zur "Stärkung der körpereigenen Energie, zur Steigerung der Raumqualität und zur Harmonisierung von geopathischen Störzonen" montiert worden. (APA, red, 20.3.2018)