Sturm ist im Finale.

Foto: APA/ERWIN SCHERIAU

Eze jubelt, Rapid nicht.

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Das ÖFB-Cup-Endspiel am 9. Mai in Klagenfurt lautet Red Bull Salzburg gegen Sturm Graz. Die Steirer feierten am Mittwochabend vor ihrer Cup-Rekordkulisse von 15.750 Zuschauern einen 3:2-(1:0)-Sieg nach Verlängerung über Rapid, das damit seit dem Meistertitel 2008 titellos ist. Matchwinner für die Grazer war der spät eingewechselte Emeka Eze, der in der 102. Minute zum Endstand traf.

Zuvor hatte Bright Edomwonyi die Gastgeber zweimal in Führung (24., 62.) gebracht, die Louis Schaub (58.) und Giorgi Kvilitaia (84.) jeweils egalisierten. Dank Eze, der in der 87. Minute für Edomwonyi kam und nach einer Flanke von Thorsten Röcher mit dem Kopf zur Stelle war, setzten sich im sechsten Cup-Duell mit den Hütteldorfern am Ende doch noch erstmals die Grazer durch.

Ausverkauft

Durch den Finaleinzug von Titelverteidiger Salzburg, der auf sein fünftes Double en suite losgeht, steht fest, dass bereits Rang fünf in der Meisterschaft zur Teilnahme an der Europa-League-Qualifikation reicht. Da die in der Meisterschaft acht Punkte vor Sturm an der Spitze liegenden Bullen auch noch im Europa-League-Halbfinale gegen Olympique Marseille (26. April auswärts, 3. Mai heim) im Einsatz sind, muss das Endspiel in Klagenfurt vom 1. auf 9. Mai verlegt werden.

Die Zuschauer in der ausverkauften Merkur-Arena, darunter ÖFB-Teamchef Franco Foda und Sturms Trainerlegende Ivica Osim, sahen von Beginn an ein packendes Match mit zahlreichen Chancen auf beiden Seiten. Rapids Solospitze Philipp Schobesberger hatte die erste und scheiterte aus spitzem Winkel an Jörg Siebenhandl (7.). Auf der Gegenseite klärte Richard Strebinger einen Schuss von Peter Zulj zur Ecke (9.). Danach war wieder Rapid dran, als ein schlechter Abschluss von Boli Bolingoli nach Lochpass von Schaub wenige Zentimeter am langen Eck vorbeizischte (11.).

Hin und her

Deni Alar hätte in der 14. Minute auf 1:0 stellen müssen, doch der Ex-Rapidler köpfelte den Ball nach einer Flanke von Jakob Jantscher genau auf Strebinger. Zehn Minuten später war es dann so weit: Nach einem weiten Ausschuss von Siebenhandl enteilte Edomwonyi Rapids Außenverteidigern Bolingoli und Stephan Auer und bezwang Strebinger eiskalt per Gurkerl. In der 32. Minute hätte es sogar schon 2:0 heißen können, als der Ball nach einem missglückten Rettungsversuch von Galvao im hohen Bogen über Strebinger flog, vor dem Tor aufsprang und in der Folge an die Latte klatschte.

Unmittelbar nach der Pause schlug eine Schobesberger-Flanke knapp neben der Außenstange ein (46.). Wenig später jubelte Sturm nach einem Kopfball von Röcher über das 2:0, das aber von Schiedsrichter Robert Schörgenhofer wegen Tormann-Behinderung von Zulj nicht gegeben wurde (49.). Auf der Gegenseite ließen der kurz zuvor eingewechselte Kvilitaia und Schaub nach einer Schobesberger-Flanke zunächst das 1:1 aus (56.), das kurz darauf doch noch gelang: Nach einem von Siebenhandl abgewehrten Kvilitaia-Schuss verwertete Schaub den Abpraller (58.).

Eze entscheidet

Danach schien die Partie zu kippen. Aber genau in dieser besten Rapid-Phase spielte Edomwonyi im Konter seine Schnelligkeit erneut aus und erzielte nach Vorarbeit von Zulj das 2:1 (62.). Rapid brauchte etwas, um sich von diesem Schock zu erholen, übernahm jedoch dann immer deutlicher das Kommando, weil Sturm aufgrund seines hohen Laufpensums langsam müde wurde. Nach einem Eckball von Thomas Murg traf Kvilitaia per Kopf zum 2:2. Da Schaub im Finish an Siebenhandl scheiterte (89.), ging es in die Verlängerung.

In dieser blieb der Sturm-Tormann auch im Duell mit Kvilitaia Sieger (93.). Auf der Gegenseite zeichnete sich Strebinger mit einer Glanzparade nach einem Kopfball von Lukas Spendlhofer aus (97.). Beim Kopfball von Eze war er dann aber machtlos. Sturm darf somit vom ersten Titel seit der Meisterschaft 2011 träumen. Der vierte und letzte Cup-Sieg datiert aus dem Jahr 2010. (APA, 18.4.2018)

ÖFB-Cup, Halbfinale, Mittwoch

SK Sturm Graz – SK Rapid Wien 3:2 (2:2, 1:0) n. V.
Merkur-Arena, 15.750 Zuschauer (ausverkauft), SR Schörgenhofer

Torfolge:
1:0 (24.) Edomwonyi
1:1 (58.) Schaub
2:1 (62.) Edomwonyi
2:2 (84.) Kvilitaia
3:2 (102.) Eze

Sturm: Siebenhandl – Koch, Spendlhofer, Maresic, Hierländer – Röcher, Jeggo, P. Zulj (117. Lovric), Jantscher (73. Huspek) – Alar (120. Schulz), Edomwonyi (87. Eze)

Rapid: Strebinger – Auer (68. Thurnwald), M. Hofmann, Galvao, Bolingoli (117. Sonnleitner) – Schwab, Ljubicic – Schaub, Murg, Ve. Berisha (53. Kvilitaia) – Schobesberger (104. Mujakic)

Gelb-rote Karte: M. Hofmann (122., wiederholtes Foulspiel)

Gelbe Karten: Röcher, Hierländer, Zulj, Eze bzw. Schwab, Thurnwald