Meine Tattoos
Darius (17) mag Kunst am Körper
"Mein Name ist Darius, ich bin 17 Jahre jung und lebe in Wien. Ich mache derzeit eine Lehre als Bürokaufmann mit Matura seit fast zwei Jahren, also bin ich im Berufsleben schon gut integriert. Um zu dem eigentlichen Thema der Story zu kommen: Ich habe zwei Tattoos. Beide auf meinen inneren Unterarmen. Links habe ich ein Om-Symbol mit einer mechanischen Sonne herum. Es ist schwarz ohne Schattierungen, ganz simpel also. Es steht für mich für meine Familie, dafür, dass man aus allem immer das Beste machen soll, egal wie schlecht die Situation scheint, es gibt immer etwas Gutes daran. Auf meinem rechten Arm habe ich einen Löwenkopf tätowiert: mit Schattierungen und einer Mischung aus Black- und Dotwork. Der Löwe hat für mich die Bedeutung der Stärke, der Kraft, und er ist auch mein astrologischer Aszendent. Ich habe mir mein erstes Tattoo kurz nach meinem 16. Geburtstag stechen lassen, was nur mit Einverständnis meiner Eltern möglich war. Anfangs waren sie dagegen, weil es einem das Berufsleben erschwert, vor allem an so offensichtlichen Stellen. Sie waren nicht besonders begeistert, aber da es meine Haut ist, haben sie zugestimmt. Es hat sich ausgezahlt, da ihnen beide meiner Tattoos gefallen wie meinen Freunden, die mir sagen, es passt gut zu mir. Wehgetan hat das Stechen kaum, das war und ist mir eigentlich egal, da es mir wichtig war, diese Tattoos zu besitzen. Viele fragen mich, ob ich das immer tragen will, denn wenn ich alt bin und meine Haut schrumpelig wird, sieht es dann wohl nicht mehr so gut aus. Meine Antwort: Ja! Ich will noch mehr haben, bis ich alt bin. Es sei schwierig, einen guten Einstieg in die Arbeitswelt zu finden oder akzeptiert zu werden, ohne gleich in eine Schublade gesteckt zu werden, meinen viele Leute. Ich kann euch das Gegenteil beweisen – anhand von mir. Meine Arbeitskollegen finden meine Tattoos cool, und bei Veranstaltungen, Kundenkontakt oder Bällen ziehe ich ein Hemd an – dann sieht man sie nicht mehr. Mittlerweile hat es sich ja auch herumgesprochen: Nicht jeder, der Tattoos hat, ist gleich kriminell oder aus der ‚Unterschicht‘. Tattoos werden zunehmend akzeptiert in der Gesellschaft, und jeder, der eines haben will, soll es sich gut überlegen und dann machen. Gesichts- und Handtattoos sind, finde ich, zu offensichtlich, Gewalt demonstrierende Tattoos sind, obvious, auch nicht super, aber sonst geht es heute damit sehr gut in der Arbeitswelt."