Da der Wind meist donauabwärts weht und die meisten Menschen gerne mit Rückenwind heimfahren, beginnen wir im Wiental.

Foto: Thomas Rottenberg
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Von der Dopplerhütte nach Königstetten kann man sehr gut Kurvernfahren üben.

Foto: Thomas Rottenberg
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In Tulln wird man dann am Ortseingang mit dem Draken-Kreisverkehr belohnt, rollt Richtung Zentrum ...

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... und gönnt sich, hoffentlich, am Hauptplatz einen Espresso in der Sonne.

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Zurück geht es dann mit Rückenwind über den Donauradweg (egal auf welcher Seite, rechts ist der Asphalt aber neu und deutlich schneller) die Donau entlang.

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In Wirklichkeit ist es eine Tragödie: "Schönster Punkt im Wienerwald" steht da auf dem Schild an der Hütte. Schön, wunderschön ist es hier oben am Exelberg, 516 Meter über dem Meer, tatsächlich. Fast so wie von einer Klippe aus über die Weiten des Ozeans schweift der Blick. Der "Ozean" ist das Tullnerfeld. Bei guter Sicht sieht man sogar die Berge und Hügel des Waldviertels, bevor man sich in die Tiefe stürzt: von der Dopplerhütte die Serpentinen hinunter nach Königstetten und weiter nach Tulln.

Und wo ist die Tragödie? Nun: Die Dopplerhütte ist legendär, aber geschlossen. Und das mindestens seit Beginn der Nullerjahre, obwohl es seit über zehn Jahren immer wieder Aufrufe gibt, das historische Ausflugslokal wiederzubeleben. Radfahrer und Motorradfahrer sind demnach die Hauptklientel auf der traumhaft schönen, kurvigen Straße nach Wien und den nicht minder schönen Serpentinen ins Tullnerfeld.

Intensiv

Der Weg ist hier oben also das Ziel – auf dem Fahrrad, vorzugsweise am Rennrad, erlebt man ihn intensiver, unmittelbarer. Egal in welcher Richtung. Ob man also vom Wienfluss ausgehend über Hadersdorf und Mauerbach vorbei an der Kartause und knapp unterhalb des Tulbinger Kogels über Hainbuch hier herauf und weiter über Königstetten zu Österreichs skurrilstem Kreisverkehr (einem aus dem Boden wachsenden Saab-Gripen-Abfangjäger) nach Tulln rollt sowie von dort die Donau entlang über Greifenstein, Kritzendorf und Klosterneuburg zurück nach Wien fährt oder das Ganz in der Gegenrichtung abspult, ist Geschmackssache.

Und eine Windfrage: Der rund 75 Kilometer lange Klassiker mit seinen 500 Höhenmetern und einem hohen Anteil autofreier Streckenabschnitte ist zwar leicht zu fahren, aber an der Donau und im Tullnerfeld bläst oft heftiger Wind. Ob man ihn lieber von hinten oder von vorne, in der ersten oder zweiten Hälfte der Fahrt spüren will, sollte man sich vorher überlegen.

So wie die Frage, ob man die 200 Höhenmeter bis zur Dopplerhütte lieber von Königstetten aus über nur drei Kilometer hinaufklettert oder den Anstieg lieber ab Hadersdorf auf rund acht Kilometer gestreckt angeht. Die Abfahrt ist in jedem Fall ein Genuss. Und sie macht Lust darauf, es das nächste Mal in der Gegenrichtung zu probieren. (Thomas Rottenberg, 19.10.2018)

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