Mehrere Länder Südosteuropas haben massiv mit Grippe-Erkrankungen zu kämpfen. Die meisten Opfer verzeichnet bisher Kroatien. Das Land erlebt die schlimmste Grippe-Epidemie seit Jahren, wie kroatische Medien berichten. Bisher sind demnach 15 Menschen gestorben. In Zagreb kämpfen laut dem dem TV-Sender HRT 17 Menschen an Beatmungsmaschinen um ihr Leben. Offiziell wurden bisher mehr als 5.000 Grippefälle registriert.

In Griechenland stehen Kliniken in der Kritik, weil sie mangels Personals nicht alle Betroffenen aufnehmen können. Laut der Tageszeitung "Kathimerini" wurden innerhalb einer Woche vier Todesfälle verzeichnet, 35 Patienten befinden sich auf Intensivstationen. Die Grippe teste die Abwehrkräfte des Gesundheitssystems, schreibt die Zeitung: Freie Betten auf den Intensivstationen seien Mangelware, bis zu 50 Menschen stünden auf Wartelisten. Grund für die Situation sei der Personalmangel in den notorisch unterfinanzierten Krankenhäuser des Landes.

In Serbien sind bisher zwei Patienten an Grippe gestorben, berichtet der Sender RTS unter Berufung auf das Nationale Gesundheitsinstitut (Batut). Es handle sich vornehmlich um ältere oder chronisch kranke Menschen. In Mazedonien stieg die Zahl der Grippefälle bis Sonntag innerhalb einer Woche um 43 Prozent. In Slowenien haben laut der Nachrichtenagentur STA viele Kliniken Besuchszeiten eingeschränkt, um das Infektionsrisiko zu senken.

14 Tote in Rumänien

Seit Beginn der Grippesaison Anfang Oktober verzeichnet Rumänien nach Angaben des Instituts für öffentliche Gesundheit 14 Grippetote. Die meisten litten demnach neben der Influenza schon zuvor unter Krankheiten oder es handelte sich um ältere Menschen. Vergangene Woche lag die Zahl der registrierten Grippepatienten bei 1.155 und damit erheblich höher als im Vorjahr. Bulgarien meldet bisher noch keine Grippetoten, ergreift aber bereits Vorsichtsmaßnahmen.

Ungarn verzeichnet bisher offiziell keine Todesopfer, aber das Gesundheitsamt hat eine Influenza-Epidemie deklariert. Zwischen dem 7. und 13. Jänner wurden demnach insgesamt 19.300 Grippefälle registriert – und damit um 75 Prozent mehr als in der Woche davor.

Die Influenza ist auch in Österreich langsam im Anlaufen: Im ganzen Land sei eine Zunahme der Aktivität von Erregern der "echten Grippe" festzustellen, teilte das Zentrum für Virologie der Med-Uni Wien mit. Um eine Epidemie handle es sich noch nicht. Hauptsächlich wurden bisher Influenza A(H1N1)pdm09-Viren nachgewiesen. Auch Schweden, Norwegen, Estland, Dänemark, Portugal, Frankreich und Italien haben bereits ein weitverbreitetes Auftreten von Influenza-Erregern gemeldet. (APA, 19.1.2019)