Schon am Weg zum Liebeseck sieht man: Das wird eine feine Abfahrt in feinstem Skigelände.

Foto: Thomas Neuhold

Der Anstieg über den Grat zum höchsten Punkt am Liebeseck ist technisch nicht allzu fordernd.

Foto: Thomas Neuhold

Im Vergleich zum Mosermandl (links hinten) und zum mächtigen Faulkogel (rechts) ist das Liebeseck (Bildmitte) eher schmächtig.

Standort des Fotografen: Kraxenkogel Blickrichtung Süden in das Gasthofkar.

Foto: Thomas Neuhold

Und hier das Liebeseck mit seinem charakteristischen Grat noch einmal vom Kraxenkogel aus gesehen.

Foto: Thomas Neuhold

Was für ein einprägsamer Name für einen Berg: Liebeseck! Wir sagen es hier aber gleich: Wie der Name entstanden ist, lässt sich heute nicht mehr mit Sicherheit nachvollziehen. Ein Hör- oder ein Übertragungsfehler eines frühen Kartografen scheint naheliegend.

Für die Salzburger Skitourencommunity gehört der 2.303 Meter hohe Gipfel in den Radstädter Tauern jedenfalls zum Standardrepertoire. Und das liegt bei Weitem nicht nur an der leichten Erreichbarkeit des Startpunktes in Autobahnnähe.

Die Tour über 1.200 Höhenmeter gilt quasi als idealtypische Skitour. Der Ausgangspunkt auf rund 1.100 Meter Seehöhe im schattigen Talboden von Flachauwinkel garantiert bis weit ins Frühjahr hinein morgens Gefrierschranktemperaturen und damit Schnee. Dann geht es entlang einer Forststraße ins Marbachtal an den gleichnamigen Quellen vorbei zu schönen Almböden.

Apropos: Große Quellen sind typisch für die wasserreichen Niederen Tauern. Die Marbachquellen versorgen die Bezirkshauptstadt St. Johann im Pongau mit Wasser. Und in unmittelbarer Nachbarschaft, ein Kar weiter nördlich, entspringt übrigens die Enns; namensgebend für diesen Teil des Pongaus und später im Unterlauf Grenzfluss zwischen Ober- und Niederösterreich.

Zwiebelprinzip

Zurück zum Liebeseck: Nach der Kühlschrankphase folgt der Anstieg über feines Skigelände in wechselnder Steilheit in eine Scharte. Es wird sonnig und das Sprichwort fällt uns ein: "Jeder Stock – ein Rock." Soll heißen, je höher man steigt, umso wärmer wird es und man kann einen Rock ablegen. Heute in der Funktionswäschezeit nennt man das Schichten- oder Zwiebelprinzip.

Und weil es eben eine idealtypische Tour ist, darf auch ein Skidepot nicht fehlen. Man legt es am besten in einer Scharte an, aus der es über einen technisch nicht allzu fordernden Grat schließlich auf den Gipfel geht.

Die Qualität der Abfahrt hängt stark von der Jahreszeit ab. Im Hochwinter sind die Hänge meist pulverbedeckt, im Frühjahr sollte man freilich recht zeitig dran sein, um die oberen, stark besonnnten Hänge wirklich im Firn genießen zu können. (Thomas Neuhold, 8.3.2019)

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