Die Wasserlochklamm beginnt mit einem engen Canyon.

Foto: Sascha Aumüller

Fünf Wasserfälle gibt es auf dem Weg nach oben zu bestaunen.

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Sieben Jahre lang wurde an der aufwendigen Holzsteiganlage gezimmert.

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Das Wasserloch wird aus dem karstigen Inneren des Hochkar-Massivs gespeist.

Foto: Sascha Aumüller

Tief drinnen im Massiv des Hochkar, des höchsten Gipfels der Göstlinger Alpen, schlummert ein Mysterium. Ein tiefer Siphonsee in einer Höhle im Inneren des Bergs scheint nach dem Zufallsprinzip die Karstquelle des Palfauer Wasserlochs zu speisen. Innerhalb einer Viertelstunde steigt der Wasserspiegel in dem Becken oft ganz plötzlich an – völlig unabhängig von Niederschlägen oder Tageszeiten.

Tauchen im Berg

Wie es zu diesem Phänomen kommt, versuchte der Höhlentaucher Robert Kriz bereits mit mehreren Tauchgängen zu klären. Doch der Berg blieb ihm bis heute eine Antwort schuldig, denn tiefer als 80 Meter konnte der Taucher nie in die Höhle vordringen.

Zu diesem Becken führt eine spektakuläre Steiganlage aus Holz. Für die Begehung der Wasserlochklamm wird zwar ein geringes Eintrittsgeld verlangt, das man aber gerne zu zahlen bereit ist, wenn man die Entstehungsgeschichte kennt: Sieben Jahre lang wurde in der Schlucht unter schwierigsten Bedingungen gezimmert, gehobelt und gehämmert, bevor 1994 die Anlage eröffnet werden konnte. Immer wieder werden zudem aufwendige Restaurierungsarbeiten nötig.

Immer dem Wasser nach

Der Weg von der Schenke bis zum Wasserloch ist selbsterklärend. Er beginnt auf der Hängebrücke über die glasklare Salza, auf der sich gerne Kajakfahrer tummeln, führt dann durch einen engen Canyon und vorbei an fünf imposanten Wasserfällen. Insgesamt mehr als 60 Meter fällt das Wasser am zweistufigen Schleierfall in die Tiefe, auch die anderen Fälle sind keine läppischen Rinnsale. Am höchsten Punkt wurde über dem Wasserloch eine Plattform errichtet, die Tiefblicke aufs das Quellwasser und Einblicke in die Höhle ermöglichen.

Zurück zur Wasserlochschenke geht es entweder über denselben Weg oder übers Jägerriedel durch den Wald. Diese Alternative ist nur empfehlenswert, wenn es zuvor nicht geregnet hat. (Sascha Aumüller, 10.6.2020)

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