Diese Bilder gehören vorerst der Vergangenheit an: Nach dem Angriff auf einen Pfleger und einen Arzt zieht sich Ärzte ohne Grenzen aus El Salvador zurück.

Foto: YURI CORTEZ

Nach einem Angriff auf ein Team von Ärzte ohne Grenzen in El Salvador stellt die Hilfsorganisation ihre Arbeit in dem mittelamerikanischen Land vorerst ein. Mitglieder einer bewaffneten Bande hatten einen Rettungswagen der Organisation am Sonntag in einer Siedlung im Großraum San Salvador gestoppt und einen Arzt und einen Pfleger attackiert, wie Ärzte ohne Grenzen mitteilte. Die beiden wurden dabei leicht verletzt, konnten aber schließlich fliehen.

El Salvador leidet unter Gewalt von Jugendgangs

"Wir sehen uns dazu gezwungen, unsere Aktivitäten einzustellen, bis die Einzelheiten dieser Gewalttat aufgeklärt sind", teilte Ärzte ohne Grenzen mit. Die Staatsanwaltschaft für Menschenrechte verurteilte den Vorfall. Die Sicherheitslage in El Salvador hatte sich zuletzt erheblich verbessert, trotzdem gehört das Land noch immer zu den gefährlichsten der Welt. Jugendgangs, die sogenannten Maras, kontrollieren ganze Stadtviertel und sind in Schutzgelderpressung und Drogenhandel verwickelt.

Ärzte ohne Grenzen bot in einzelnen Vierteln von San Salvador und in der Stadt Soyapango ein Mindestmaß an medizinischer Versorgung, nachdem sich die Gesundheitsbehörden wegen der extremen Gewalt aus diesen sogenannten roten Zonen zurückgezogen hatten. Zuletzt war die Hilfsorganisation in El Salvador mit 58 Mitarbeitern im Einsatz. (APA, red, 1.2.2021)