Foto: Erste Group

Brennende Gaming-Sessel, E-Sport-Trikots, die von der Brust gerissen werden, und Grafikkarten, die für einen Euro auf dem Flohmarkt landen: Es sind drastische Bilder, die ein neuer Werbespot zur ewigen Diskussion, ob die sportliche Auseinandersetzung am PC als Sport definiert werden kann und darf, in Szene setzt.

Stolz auf E-Sport

Welche Auswirkungen hätte es, wenn E-Sport nicht als Sport anerkannt würde? Der Spot beantwortet diese Frage mit dem "Doomsday". PCs werden aus dem Fenster geschmissen und ein Headset sinnbildlich auf einen Grabstein gelegt. Zwei alte Herren beim Schach sehen sich als Sieger über die "Nerds". Am Ende folgt ein witziger Twist, der neben der restlichen Inszenierung zeigt, dass die Macher Ahnung von der Materie haben.

Initiiert wurde der Spot von der Erste Group, die seit zwei Jahren in den elektronischen Sport – die elektronischen Wettkämpfe – investiert. Genau wie viele andere Firmen hat man erkannt, dass die Übertragung von großen Turnieren wie etwa der European League of Legends Championship (LEC) ein Weg ist, auf dem junge Menschen erreicht werden können.

Für die Umsetzung des Spots, der jedem E-Sport-Begeisterten mit Sicherheit ein Lächeln ins Gesicht zeichnet, wurde die bekannte deutsche Kreativagentur Jung von Matt Sports engagiert. Diese hat den Trend des elektronischen Sports ebenfalls früh erkannt, war man doch zuvor schon bei Kunden wie Adidas, dem Deutschen Fußballbund und Bayern München in einem ähnlichen Feld tätig.

Erste Group

E-Sport in Zahlen

Die Diskussion, ob E-Sport als Sport bezeichnet werden darf und soll, hat natürlich nicht allein terminologische Gründe. Es geht um Akzeptanz und natürlich auch regionale Fördertöpfe, die König Fußball, Tischtennis und ähnliche Sportarten dann mit "Counterstrike", "League of Legends" oder "Rocket League" teilen müssten.

Rein wirtschaftlich entwickelt sich der E-Sport auch so ganz gut. Knapp 950 Millionen Dollar wurden 2020 umgesetzt, bis 2024 soll dieser Wert auf rund 1,6 Milliarden Dollar steigen. Bei den Zuschauern lag man laut "Statista" im Jahr 2020 bei etwa 436 Millionen, die zumindest gelegentlich ein E-Sport-Event konsumierten. In den kommenden drei Jahren sollen es um etwa 140 Millionen mehr werden. (aam, 19.8.2021)