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39 Prozent der weiblichen Beschäftigten ist es wichtig, dass ihr Arbeitgeber auf das psychische Wohlergehen achtet. Unter männlichen Befragten sind es nur 27 Prozent.

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Wie haben sich zwei Jahre Pandemie auf die Wechselbereitschaft und Zufriedenheit im Job ausgewirkt? Mit dieser Frage beschäftigt sich eine repräsentative Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag des Karrierenetzwerks Xing durchgeführt hat. Befragt wurden insgesamt 2.523 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im deutschsprachigen Raum, davon 510 in Österreich.

Das Ergebnis: 21 Prozent der weiblichen Erwerbstätigen in Österreich sind mit ihrer beruflichen Situation unzufriedener als vor der Pandemie. Ein Zeichen dieser Unzufriedenheit ist der hohe Anteil der Arbeitnehmerinnen, die sich eine neue Tätigkeit vorstellen können. Vier von zehn Frauen zeigen in diesem Jahr Interesse an einem Jobwechsel – im Vorjahr lag der Anteil mit 44 Prozent ähnlich hoch.

Gesundheitliche Aspekte

Die Umfrage zeigt, dass Frauen auf gesundheitliche Aspekte im Job tendenziell mehr Wert legen als Männer. So sagen 39 Prozent der weiblichen Beschäftigten, dass es ihnen wichtig sei, dass ihr Arbeitgeber auf das psychische Wohlergehen achte. Zum Vergleich: Unter männlichen Befragten sind es nur 27 Prozent. 28 Prozent der Arbeitnehmerinnen wünschen sich außerdem Maßnahmen zur Unterstützung der Gesundheitsvorsorge von ihrem Arbeitgeber – bei den Männern geben das nur 23 Prozent an.

Laut der Umfrage sind Frauen zudem die sogenannten weichen Faktoren bei einem potentiellen Arbeitgeber wichtiger als männlichen Befragten. Während sich beide Geschlechter bei der Bedeutung von gutem Führungsverhalten und Sinnerfüllung im Job weitgehend einig sind, sind flexible Arbeitszeiten (Frauen: 63 Prozent, Männer: 57 Prozent) für weibliche Beschäftigte vergleichsweise wichtiger als ein höheres Gehalt (Frauen: 60 Prozent, Männer: 67 Prozent).

Ein weiterer Unterschied zeigt sich beim Wunsch, von zu Hause oder einem anderen Ort aus arbeiten zu können. Während dieser Aspekt bei einem neuen Job für 40 Prozent der Frauen wichtig ist, liegt der Anteil unter männlichen Befragten bei nur 32 Prozent. Vor allem Firmen auf Personalsuche sollten die unterschiedlichen Bedürfnisse von Beschäftigten im Blick haben, um diese künftig für sich gewinnen zu können.

Flexibles Arbeiten

Die Antwort auf die Frage, ob sich Beschäftigte – vor die Alternative gestellt – eher für die freie Wahl des Arbeitsplatzes oder ein weiteres Monatsgehalt und Präsenzpflicht entscheiden würden, zeigt, dass sich 51 Prozent der Frauen und 53 Prozent der Männer für ein höheres Gehalt entscheiden würden.

Rund die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher wünscht sich jedoch, auch nach der Pandemie zumindest teilweise im Homeoffice zu arbeiten. Insgesamt plädieren 53 Prozent dafür, mindestens ein Viertel der Arbeitszeit außerhalb des Büros verbringen zu können. Komplett remote zu arbeiten wünschen sich 51 Prozent der weiblichen und 54 Prozent der männlichen Beschäftigten.

Besonders unter den Jungen ist der Wunsch nach Flexibilität beim Arbeitsort groß. Hier favorisiert die Hälfte der Befragten zwischen 18 und 29 Jahren die Option, mindestens die Hälfte der Arbeitszeit zu Hause bleiben zu können. Vorteile sehen die Beschäftigten in der wegfallenden Fahrzeit zum Büro, in niedrigeren Ausgaben sowie der freien Zeiteinteilung. Ebenso spielt der Schutz vor Corona für sie eine Rolle. (red, 23.2.2022)