Ein freundlicher italienischer "Nonno" lächelt vom Cover, und wer ihn kennt, weiß, dass der 2017 verstorbene Koch und Autor Antonio Carluccio mindestens genauso gut kochen konnte wie die vielgerühmten Omas. 120 Rezepte umfasst sein Kochbuch "Gemüse". Es handelt sich um keine vegetarische Rezeptsammlung, jedoch ist oft Gemüse die Hauptzutat, Schinken, Thunfisch, Hühnersuppe oder Anchovisfilets sind meist die Begleitung.
"Gemüse" steht bereits vier Jahre in meinem Bücherregal und wird immer wieder herausgeholt, um das eine oder andere auszuprobieren. Das ist immer ein Genuss, und wenn Gäste da sind, gehen diese nicht ohne das Rezept nach Hause. Einige haben es zu Fixstartern gebracht, wie etwa die Lasagna di Bietole (Rote-Rüben-Lasagne).
Zuletzt habe ich diesen Karottenkuchen gebacken und als Gastgeschenk mitgebracht. Er passt nicht nur wegen seiner strahlend orangen Farbe gut in diese Jahreszeit. Die Kombination Orange und Karotte ist auch geschmacklich fein. Im Originalrezept kommen 360 g Zucker in die Masse, das erschien mir doch ein bisserl viel, da ja auch die Karotten Süße beisteuern, also habe ich 100 g abgezogen.
Die Karotten werden in Orangensaft – hier wurde frisch gepresster verwendet – weich gekocht und dann im Standmixer sehr fein püriert. Das gibt dem Kuchen eine gewisse Saftigkeit, flaumig ist er trotzdem. Er schmeckt auch nach zwei, drei Tagen noch sehr aromatisch. Auf keinen Fall darf man bei der Marmelade sparen. Ich habe eine sehr saure Ribiselmarmelade verwendet und den Kuchen erst kurz vor dem Servieren mit Staubzucker bestäubt. Ein Löffel Schlagobers oder eine Kugel Vanilleeis passen gut dazu.
Zutaten:
- Butter und Brösel für die Form
- Ca. 1 kg Karotten
- 500 ml Orangensaft
- 120 ml natives Olivenöl extra
- 4 Eier (Größe M) getrennt
- 260 g Zucker
- 350 g italienisches Weizenmehl (Type 00)
- 15 g Backpulver
- Prise Salz
- Ribisel- oder Himbeermarmelade
- Staubzucker zum Bestäuben
- Tortenform mit 26–28 cm Durchmesser