Die Schlucht ist ein beliebtes Wanderausflugsziel.

Foto: Thomas Ruzicka

Kleine Stege, Brücken und Treppen führen hinauf.

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Unter den Wasserfällen pflegten sich die Kurgäste abzuhärten.

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Die Burg Kreuzen ist eine der größten Burgen Oberösterreichs.

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Das so genannte Damenbad für die weiblichen Kurgäste.

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Die Wolfsschlucht ist eine schöne Klamm, die eine ausgelagerte Kurstätte des nahe gelegenen Ortes Bad Kreuzen war. Kurgäste der Kaltwasseranstalt begaben sich im 19. Jahrhundert zu dem frischen Gewässer, um sich abzuhärten, sprich: zu kneippen.

Dem berühmten Gesundheitspfarrer Sebastian Kneipp, der das tägliche Wassertreten für die Gesundheit propagierte, hat man am oberen Ende der Schlucht, in der Nähe des "Damenbads", eine große Holzfigur gewidmet. Kneipp war aber nie in der Gegend nördlich des Donaustädtchens Grein.

Auch einer seiner Konkurrenten, der schlesische Naturheilkundler Vinzenz Prießnitz, war nie hier, obwohl seine Heilmethoden ab etwa 1846 in Bad Kreuzen standardmäßig praktiziert wurden. Prießnitz propagierte kalte Duschen und kalte Wickel – und weil das sehr erfolgreich war, wurde ein Bach nach ihm benannt. Die Prießnitz bildet in der Wolfsschlucht einen Wasserfall, der wie eine feine Dusche ist. Gerne stellten sich die Kurgäste darunter. Die Wassertemperatur damals wie heute: selten mehr als 14 Grad.

Wandern statt kneippen

Mittlerweile sind die damals errichteten Badeanlagen aus Holz verschwunden. Die im Lauf der Zeit ansprechend vom Wasser geformten Becken und Wannen gibt es natürlich noch. Schilder erinnern an die Anwendungen: Wiener Vollbad oder Herren- bzw. Damendusche.

In unseren Tagen kommt man aber zum Wandern in den Strudengau. Teil der hier beschriebenen Strecke ist der oberösterreichische Weitwanderweg Donausteig. Die Schlucht ist für Kinder geeignet, aber wegen der vielen Stufen und kleinen Stege nicht kinderwagentauglich.

Wir starten bei einem Parkplatz bei der Greinerwaldstraße (L573) nahe der Zufahrtsstraße zur Speckalm. Nach der Schlucht geht es steil hinauf zur groß ausgebauten Burg Kreuzen, die einen Aussichtsturm, eine Burgschenke und einen modernen Hotelzubau umfasst. Dann zurück zum oberen Endpunkt der Schlucht, vorbei an der Kneipp-Statue und in einem Bogen durch Wald und Wiesen zur Speckalm. Danach noch kurz über eine Asphaltstraße zurück zum Ausgangspunkt. (Johanna Ruzicka, 2.6.2022)

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