Der Dezember bringt viele bekannte Gesichter zurück auf die virtuelle Bühne. "Need for Speed" und "Crisis Core" sind da nur einige Beispiele.

Foto: EA

Was für ein Spielejahr. "Elden Ring", "God of War: Ragnarök", "Vampire Survivors", "Stray", "Return to Monkey Island" und so weiter und so fort. Mittlerweile müsste fast jeder Spielertyp seinen Frieden mit dem Jahr 2022 gemacht haben, aber einen letzten Schub an potentiellen Hits liefert das Finale des Jahres noch. Alleine am zweiten Dezember erscheinen drei spannende Titel, die drei unterschiedliche Genres bedienen. Wer also noch keine Idee für ein spielerisches Weihnachtsgeschenk hat, der kann sich diese Liste in Ruhe durchlesen und so vielleicht seine Wunschliste vervollständigen.

The Callisto Protocol

Erscheint: 2. Dezember

Plattform: PC, PS4, PS5, Xbox Series, Xbox One

Genre: Horror-Action

Das absolute Highlight im Dezember – zumindest für hartgesottene Spielerinnen und Spieler – könnte der Action-Horror-Thriller "The Callisto Protocol" werden. Von ehemaligen "Dead Space"-Machern geschaffen, findet man sich hier in einer Gefängniskolonie wieder, die von einer außerirdischen Bedrohung heimgesucht wird. Als Gefangener muss man nicht nur von dieser Kolonie entkommen, sondern sich zudem zahlreicher Monster erwehren. Dies geschieht in einer äußerst brutalen Weise – auch unter Einbindung der gefährlichen Umgebung, in der das Game spielt. Abgesehen davon, dass man sich aufgrund der ersten Trailer ausmalen kann, dass das Spiel sowohl optisch als auch spielerisch überzeugen wird können, sorgte im Vorfeld allerdings primär die Gewalt selbst für Schlagzeilen.

So wird das Spiel in Japan aufgrund der brutalen Animationen gar nicht veröffentlicht und so manche Todesinszenierung wird exklusiv für Käufer des Season Pass sein. Offenbar war sich der Publisher nicht sicher, wie man dieses Abenteuer für Solisten längerfristig monetarisieren kann und so hat er sich für diesen Weg entschieden. Spieler müssen sich demnach entscheiden, ob sie das gut finden – gestorben wird wohl auch ohne Season Pass ausreichend abwechslungsreich.

Die düstere Atmosphäre und die gruseligen Monster sind nichts für schwache Nerven.
Foto: Krafton

Midnight Suns

Erscheint: 2. Dezember

Plattform: PC, PS5, Xbox Series

Genre: Rundenbasierte Strategie

Der US-Entwickler Firaxis Games steht seit seiner Gründung 1996 für rundenbasierte Strategiespiele. Mehrere "Civilization"- und "Xcom"-Teile später hat man sich einen Namen gemacht und probiert mit "Midnight Suns" die Erfolgsformel erneut ein wenig an moderne Spielergewohnheiten zu adaptieren. Die Kooperation mit Marvel wirft nämlich zahlreiche mehr oder weniger bekannte Heldinnen und Helden aus dem Comic-Universum in ein taktisches Rollenspiel.

Spezialfertigkeiten werden via Spielkarten ausgelöst, weshalb die Vorabplanung jedes Gefechts genauso wichtig sein wird, wie die taktischen Entscheidungen auf dem Schlachtfeld. Besonders stolz ist man bei den Entwicklern, dass sich Spielerinnen und Spieler selbst einen Helden schaffen dürfen, um den sich die dicht erzählte Story drehen wird. In der Basis, wo man auf Figuren wie Captain America oder Blade treffen wird, baut man Beziehungen zu anderen Charakteren auf und rüstet sich für die nächste Schlacht.

Marvel's Midnight Suns

Need for Speed Unbound

Erscheint: 2. Dezember

Plattform: PC, PS5, Xbox Series

Genre: Rennspiel

Nach mehreren Teilen, die mehr schlecht als recht waren, versucht sich die Traditionsmarke "Need for Speed" in ihrer neuesten Auflage "Unbound" einmal mehr im Untergrund. Das erst vor wenigen Monaten angekündigte Spiel bietet gewohnte Tuner-Kost und schnelle Rennen bei Nacht. Neu und mutig ist der Schritt, der Serie einen Comic-Look zu verpassen. Das spiegelt sich nicht nur in der Inszenierung der Charaktere wieder, sondern auch die besonders spektakuläre Manöver auf der Rennstrecke selbst werden mit gezeichneten Flügeln oder Geschwindigkeitsstreifen inszeniert.

Ob das Spiel mit diesen stilistischen Mitteln – die auch deaktiviert werden können – zurück zu alter Stärke findet? Die Skepsis bleibt, auch weil man bisher nur wenig vom Spiel sehen durfte. Fast and Furious Fans markieren sich das Datum trotzdem sicherheitshalber im Kalender. Sollten die ersten Tests des Spiels zufriedenstellend ausfallen, wartet mit "Unbound" vielleicht der Überraschungstitel des Jahres auf Rennbegeisterte.

Need for Speed

High on Life

Erscheint: 15. Dezember

Plattform: PC, Xbox One, Xbox Series

Genre: Shooter

Sprechende Waffen, die aussehen wir Frösche, Fische oder bunte Fabelwesen? Mit "High on Life" schafft einer der Co-Autoren der Comic-Serie Rick & Morty, Justin Roiland, bereits sein zweites Videospiel. Die Story ist, wie man es von Roiland erwarten darf, abgedreht. Eine außerirdische Rasse will die Menschheit zu Drogen verarbeiten und um das zu verhindern, entscheidet sich ein junger Mann dazu, sich einzumischen.

Dieser wird von der Spielerin oder dem Spieler übernommen und so beginnt eine Reise durch die Galaxie, mit unzähligen schrulligen Charakteren und dem offenbar sehr Shooter-lastigen Gameplay. Da es sich bei den Waffen um die eingangs erwähnten sprechenden Wesen handelt, darf man hier mit viel Humor und Überraschungen rechnen. Ob das Spiel auch spielerisch hält was es verspricht, bleibt abzuwarten.

Squanch Games

Art of the Rail

Erscheint: 4. Dezember

Plattform: PC

Genre: Aufbausimulation

Wer es ruhiger mag, als die meisten Spiele hier in der Liste es zulassen, kann sich an "Art of the Rail" versuchen. In diesem Indie-Game geht es, wie in vergleichbaren Titeln dieser Art, um den Aufbau eines erfolgreichen Schienennetzes. Der Transport von Waren soll gelingen, um jeden Fleck der Spielwelt versorgen zu können. So baut man Bahnhöfe, Brücken oder Tunnel und darf sogar in die Landschaftsplanung miteingreifen.

Wer nicht gerne alleine spielt, der darf kooperativ die Schienenwelt verbessern oder gegen bis zu 15 andere Spieler um die erfolgreichste Gleisverlegung antreten. Ein inkludierter Baukasten soll dafür sorgen, dass auch die Community neue Spielinhalte beiträgt, um die Lebensdauer von "Art of the Rail" möglichst zu verlängern.

Wer zu Weihnachten weniger Action benötigt, kann ganz in Ruhe Gleise verlegen.
Foto: RocketWerkz

Aka

Erscheint: 15. Dezember

Plattform: PC, Nintendo Switch

Genre: Chill-Simulation

In "Aka" geht es ruhig zu. Als dicker roter Panda ist man auf der Suche nach dem inneren Frieden und muss dazu in heißen Quellen baden, ein Schläfchen machen oder die eigene Wohnung neu dekorieren. Hinter all dem Runterkommen warten in der Spielewelt allerdings auch Aufgaben, die man mit dem inkludierten Farming- und Crafting-System lösen muss. So kann man ein Salatbeet anlegen oder ein kleines Häuschen bauen. Sogar neue Kleidung kann mit den richtigen Materialien gebastelt werden. Ein unaufgeregtes Spiel für zwischendurch.

Nintendo of America

Crisis Core: Final Fantasy VII Reunion

Erscheint: 13. Dezember

Plattform: PC, PS5, Xbox Series, PS4, Xbox One, Nintendo Switch

Genre: Action-Rollenspiel

Nach zahlreichen Neuauflagen schnappt sich Square Enix nun auch das 15 Jahre alte PSP-Spiel "Crisis Core: Final Fantasy VII" und verpasst ihm eine Frischzellenkur. Als Protagonist Zack Fair dürft ihr erneut gegen Scharen an Gegnern antreten, das Kampfsystem erinnert an das "Final Fantasy VII Remake". Grundsätzlich kämpft man in Echtzeit, kann jedoch jederzeit ins Menü wechseln, um Zaubersprüche oder Heiltränke zu aktivieren.

Als Eigenheit bringt das Spiel seine "Glücksspielautomat"-Idee zurück, die im Kampf einen Automaten starten lässt, der Porträtbilder anzeigt. Zeigt es am Ende das Bild eines Helden an, warten Boni wie schnellere Regeneration oder erhöhte Attribute. Optisch feiert sich das Spiel mit allerlei Effekten und der Humor ist wie im PSP-Titel – gewöhnungsbedürftig. Wer das Original geliebt hat, der kann sich einen Kauf mit Sicherheit überlegen.

Optisch erneuert und spielerisch verfeinert – "Crisis Core" feiert nach 15 Jahren ein Comeback.
Foto: Square Enix

(Alexander Amon, 27.11.2022)