Das Projekt Hallergasse 8 der Buwog in Wien-Simmering.

Visualisierung: Die Goldenen Hirschen

Bis ins Jahr 2080 wird Wien rund 2,5 Millionen Einwohner haben. Schon jetzt nimmt die Bevölkerungszahl jährlich zu. Wo all diese Wienerinnen in Zukunft leben sollen, ist allerdings ungewiss. Denn laut Prognosen aus dem Ersten Wiener Wohnungsmarktbericht von EHL und Buwog wird das Immobilienangebot ab 2024 stark zurückgehen.

Während 2022 und 2023 jeweils rund 16.000 Wohneinheiten auf den Markt gekommen sind, rechnen die Expertinnen für 2024 mit rund 12.000 und für 2025 mit nur 7500 fertiggestellten Wohnungen. Ausgangspunkt für diese Schätzungen ist die Anzahl der Baubewilligungen, die seit 2019 stetig rückläufig ist.

Donaustadt vor Landstraße

Insgesamt gibt es bei Neubauprojekten und Dachgeschoßausbauten große Unterschiede zwischen Wiens Bezirken. Die meisten, die derzeit in Bau oder Planung sind, befinden sich in der Donaustadt mit 51 Projekten und rund 3500 Wohnungen. Schon auf dem zweiten Platz liegt Landstraße, der Bezirk liegt zwar innerstädtisch, dennoch wird dort im großen Stil nachverdichtet – vor allem in die Höhe. Zwölf Projekte mit rund 1100 Wohnungen werden dort aktuell gebaut oder geplant.

Und auch bei den Preisen gibt es je nach Bezirk große Unterschiede. Die höchsten Verkaufspreise bei Erstbezug werden im ersten Bezirk (22.000 Euro), im 19. (8300 Euro) und im achten Bezirk (7700 Euro, jeweils pro Quadratmeter) erzielt. Am günstigsten sind Floridsdorf mit 5250 Euro, die Brigittenau mit 5200 und Simmering bzw. die Donaustadt mit je 5150 Euro pro Quadratmeter.

Hohe Baukosten

Mit ein Grund für den aktuellen Rückgang der Bautätigkeit sind laut Buwog erhöhte Bau- und Finanzierungskosten, die verschärften Kreditvergaberichtlinien, steigende Grundstückspreise sowie langsame Widmungsverfahren, um nur einige zu nennen. Die Buwog hat schon im Vorjahr angekündigt, die Baustarts ihrer für das Jahr 2023 geplanten Projekte nach hinten zu schieben. Ob im nächsten Jahr tatsächlich wieder gebaut werde, sei derzeit noch unklar – man werde die Situation in den nächsten Monaten evaluieren, heißt es, und man fordert dringend notwendige Maßnahmen seitens der Politik, um die Entwicklung leistbaren Wohnraums wieder sicherzustellen. (Bernadette Redl, 18.2.2023)