Bundeskanzler Karl Nehammer im BMW Werk in Steyr – in dem man sich auf die E-Mobilität vorbereitet.

Foto: Christian Fischer

Trotz aller Kritik von Fachleuten hält Bundeskanzler Karl Nehammer weiter am Auslaufmodell Verbrennungsmotor und an den E-Fuels fest. Man fragt sich, warum, wenn sogar die Industrie keine Zukunft in dieser Technologie sieht und auf den E-Antrieb setzt. Die Unternehmen kennen die Schwächen der E-Fuels zu gut: Da geht es um den riesigen Energiebedarf und die hohen Kosten bei der Herstellung, die Abhängigkeit von Erzeugerländern und die Emissionen, die selbst bei CO2-Neutralität weiterhin anfallen.

Beifall kommt in erster Linie von Autofahrerklubs wie dem ÖAMTC, Erzeugern alternativer Kraftstoffe und – wenig überraschend – aus dem Eck des politisch konservativen und rechten Lagers.

Weiß Nehammer gar um seine Fehleinschätzung und setzt bewusst aufs falsche Pferd? Tut er das für ein paar Wählerstimmen von Klimakrisenskeptikern und denen, die Angst vor Veränderung haben? Das ist sein gutes Recht als Politiker. Selbstverständlich darf er weiterhin in dem Teich fischen, für den die FPÖ die Angelkarten ausgibt.

Aber eines darf er nicht: für diesen, für seinen Wahlkampf Steuergeld verwenden. Doch genau das hat er vor, wenn er für seine Pläne einer E-Fuel-Förderung 600 Millionen Euro sprichwörtlich verbrennen will. Das Geld werden wir aber noch brauchen, um den Rückschritt, den er für Österreich gerade setzt, irgendwann wieder wettzumachen. (Guido Gluschitsch, 20.4.2023)