Erst im März wurden mehrere Polizisten von pakistanischen Taliban getötet.

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Islamabad – In Pakistan sind bei Schüssen an einer Schule mindestens sieben Lehrer getötet worden. Wie Behörden am Donnerstag meldeten, stürmten Bewaffnete das Gebäude und eröffneten das Feuer. Der Vorfall ereignete sich im Distrikt Kurram in der nordwestlichen Provinz Khyber Pakhtunkhwa.

Die Polizei vor Ort geht von einem religiös motivierten Racheakt aus. Die Opfer seien ausschließlich muslimische Schiiten. Laut Polizeioffizier Shaukat Toori wollten die Angreifer den Tod eines sunnitischen Lehrers rächen, der am gleichen Tag ebenfalls durch einen bewaffneten Überfall ums Leben kam. Die Region fürchte nun weitere Racheakte – Krankenhäuser seien bereits in Alarmbereitschaft.

Im Distrikt Kurram kommt es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen den Glaubensgemeinschaften, bei denen laut örtlicher Polizei seit 2001 bereits rund 4.000 Menschen ums Leben kamen. Anders als im sonst vornehmlich sunnitischen Pakistan bekennt sich die Mehrheit der Einwohner hier zum schiitischen Islam.

Soldaten bei Zusammenstößen zwischen Taliban und Militär getötet

Bei einer weiteren Schießerei zwischen Streitkräften und den pakistanischen Taliban sind am Donnerstag mindestens sechs Soldaten gestorben. Das meldete das Militär des Landes. Zu dem Vorfall sei es gekommen, als Soldaten ein Versteck der militanten Islamisten in der Region Nordwasiristan aufspürten und mit Bomben und Schüssen attackierten.

Immer wieder kommt es in Pakistan zu tödlichen Zusammenstößen zwischen Militär und den Taliban. Nachdem in Peshawar bei einem Selbstmordanschlag dieses Jahr mehr als 80 Menschen, vor allem Polizisten, ums Leben gekommen waren, geht das südasiatische Land wieder schärfer gegen die militanten Islamisten vor.

Ende vergangenen Jahres hatten die pakistanischen Taliban (TTP) einen Friedensvertrag mit der Regierung in Islamabad für beendet erklärt und seitdem mehrere Anschläge für sich reklamiert. Die TTP ist unabhängig von der islamistischen Taliban-Regierung im benachbarten Afghanistan. (APA, 4.5.2023)