Die Marke VW soll ertragsstärker werden – und krisenfester.

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Berlin – Deutschlands größter Autohersteller Volkswagen will mittels eines umfassenden Umbaus die Rendite seiner Kernmarke steigern. "Wir sehen, dass unsere Marke – bei allen Stärken – wirtschaftlich noch nicht solide genug aufgestellt ist", heißt es in einem Schreiben von VW-Markenchef Thomas Schäfer an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von dem Nachrichtenagenturen und deutsche Medien am Mittwoch und am Donnerstag berichtet haben.

In der Information an die Belegschaft nennt Schäfer eine "nachhaltige" Umsatzrendite von 6,5 Prozent als Ziel. Das bedeutet eine Verdoppelung gegenüber den aktuellen Zahlen, denn im ersten Quartal hatte die Marke VW nach Schäfers Angaben eine Rendite von nur drei Prozent erzielt. "Damit können wir uns wichtige Zukunftsinvestitionen schlicht nicht leisten", so der Manager an die Belegschaft.

"Deutlich mehr Effizienz"

Deshalb werde jetzt ein Programm für "deutlich mehr Effizienz und Synergien" gestartet. Die Marke VW trage in der Markengruppe des Konzerns eine besondere Verantwortung, deshalb müsse man auch innerhalb der Marke effizienter und krisenfester werden. "Ein Programm, mit dem wir uns auf die Zukunft vorbereiten, schneller und flexibler werden", schrieb Schäfer.

Laut "Handelsblatt" soll bei der Kernmarke unter anderem die Modellpalette erneuert und "auf allen Ebenen gespart" werden. Im Raum stehe ein Paket, mit dem die jährlichen Ergebnisse um mindestens drei Milliarden Euro erhöht werden sollten, es könnten aber auch "deutlich mehr" sein, zitierte die Zeitung Konzernkreise.

Kein Jobabbau geplant

Doch gehe es diesen Kreisen zufolge explizit nicht um Stellenabbau, berichtete das "Handelsblatt" weiter. Allerdings dürfte die Zahl der Jobs letztlich trotzdem sinken, auch weil sich E-Autos weniger aufwendig bauen ließen als Verbrennerwagen. Dies würde demnach über Altersteilzeit und Nichtnachbesetzung von Stellen geregelt werden.

In dem Schreiben an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erklärt Schäfer, es sei noch "zu früh", Details des Programms zu nennen. Dies werde "in den kommenden Wochen und Monaten" geschehen. Bei einer Investorenkonferenz am 21. Juni könnte es so weit sein. (APA, Reuters, 19.5.2023)