Bei der Wahl am Sonntag wurde die rechtsextreme Partei Spartiates auf Anhieb fünfstärkste Kraft.
Bei der Wahl am Sonntag wurde die rechtsextreme Partei Spartiates auf Anhieb fünfstärkste Kraft.
APA/AFP/STRINGER

Athen – Der Rechtsextremist Ilias Kasidiaris hat Medienberichten zufolge aus dem Gefängnis heraus starken Einfluss auf die griechische Parlamentswahl gehabt. Bei der Wahl am Sonntag schaffte es die bis dato fast unbekannte rechtsextreme Partei Spartiates ("Spartaner") aus dem Stand als fünftstärkste Kraft mit 4,6 Prozent ins Parlament. Grund dafür sei ein Wahlaufruf von Kasidiaris an seine Anhängerschaft gewesen, berichteten griechische Medien am Montag.

Der Parteichef der Spartiates, Vassilis Stigas, bedankte sich noch am Wahlabend: "Die Unterstützung von Ilias Kasidiaris war der Treibstoff für das Wahlergebnis", sagte er vor Journalisten.

Rechtsextreme Partei Goldene Morgenröte 

Kasidiaris war zuvor mehrfach vor Gericht mit dem Ansinnen gescheitert, selbst bei der Wahl zu kandidieren. Er gehörte zum Führungskader der rechtsextremen Partei Goldene Morgenröte, die viele Jahre im Parlament vertreten war, bevor die gesamte Spitze wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung und anderer Straftaten verurteilt wurde und seither im Gefängnis sitzt.

Vor der Wahl soll Kasidiaris durch seinen Anwalt angekündigt haben, die Partei Spartiates mit aller Kraft zu unterstützen, schrieb die Tageszeitung "Kathimerini". Diesem Ruf seien seine Anhänger gefolgt.

Bei der Wahl hat die konservative Partei Nea Dimokratia mit 40,6 Prozent der Stimmen klar gewonnen. Sie wird nun weitere vier Jahre alleine die Regierung stellen. Zweitstärkste Kraft wurde die Linkspartei Syriza unter Alexis Tsipras mit 17,8 Prozent. Die Sozialdemokraten (Pasok) kamen auf 11,9 Prozent und die kommunistische Partei KKE auf 7,7 Prozent. Den Sprung über die Drei-Prozent-Hürde schafften auch die ultraorthodoxe Partei Niki (3,7 Prozent) und die Linkspartei Plefsi Eleftherias mit 3,2 Prozent. (APA, 26.6.2023)