Ein kosovarischer Polizist in Nord-Mitrovica.
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Belgrad – Ein serbisches Gericht hat die Freilassung dreier Polizisten aus dem Kosovo angeordnet und damit für eine leichte Entspannung im Konflikt zwischen den beiden Westbalkan-Staaten gesorgt. Das Gericht in der südwestlichen Stadt Kraljevo bestätigte zwar am Montag die Anklagepunkte, ordnete aber dennoch nach eigener Mitteilung die Freilassung an. Damit können die serbischen Behörden ihre Anklagen aufrechterhalten, während die drei Polizisten mehr als eine Woche nach ihrer Festnahme in den Kosovo zurückkehren und sich somit dem Zugriff der serbischen Justiz entziehen können. Der Anklage zufolge sind die drei Polizisten in Serbien festgenommen worden. Sie werden der unerlaubten Herstellung, des Besitzes und Tragens von Waffen und Sprengstoffen und des illegalen Handels damit beschuldigt.

Die Regierung in Pristina erklärte, Serbien habe die Polizisten aus dem Territorium des Kosovo entführt. Der Kosovo forderte wie die Europäische Union und die USA die Freilassung der Polizisten.

"Schwere Menschenrechtsverletzung"

Kosovos Ministerpräsident Albin Kurti bestätigte die Freilassung der drei Polizisten. "Auch wenn wir froh sind, dass sie zu ihren Familien zurückkehren können, stellt diese Entführung eine schwere Menschenrechtsverletzung dar und muss geahndet werden", so Kurti auf Twitter.

Die Spannungen zwischen den beiden EU-Beitrittsaspiranten haben sich in den vergangenen Wochen erheblich verschärft. Der mehrheitlich albanisch-stämmige Kosovo hatte 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt. Diese wird weder von Serbien noch von der serbischen Bevölkerungsminderheit im Kosovo anerkannt. Die Nato hat rund 4000 Soldaten in dem Balkan-Land stationiert, die den Frieden sichern sollen. (Reuters, 26.6.2023)