Wes Anderson gilt als einer jener Regisseure, dessen unkonventionelle filmische Handschrift seit Jahrzehnten unverwechselbar ist. Wer einen seiner Filme gesehen hat, wird den Stil des Kultregisseurs unweigerlich wiedererkennen: Farblich schwelgt er gerne in poppigen Pastelltönen, auch geometrische Formen und Symmetrien werden sehr bedacht eingesetzt, und inhaltlich ist er meist um keine Skurrilität verlegen. Das neueste Werk, das seit rund einem Monat in den heimischen Kinos zu sehen ist, bildet da keine Ausnahme: "Asteroid City" reiht sich nahtlos in sein Œuvre hinter Werken wie "Grand Budapest Hotel" (2014), "Moonrise Kingdom" (2012), "The Royal Tenenbaums" (2001) und "Rushmore" (1998) ein. Dazu gesellen sich in Andersons elftem Spielfilm mehr als ein Dutzend Stars, wie etwa Scarlett Johansson, Tom Hanks, Jason Schwartzman, Willem Dafoe, Jeff Goldblum, Margot Robbie, Tilda Swinton, Edward Norton und Matt Dillon.

Scarlett Johansson in einer Szene aus
BeimJunior-Stargazer-Kongress in einem US-Wüstenkaff: Scarlett Johansson alias Midge Campbell.
Focus Features via AP/©2022 Pop. 87 Productions LLC

"Asteroid City": Handlung des Films

Die etwas wirre Story von "Asteroid City" spielt im Jahr 1955 in einem fiktiven Wüstenkaff im Südwesten der USA. An diesem weitgehend verlassenen Ort findet eine Art Raumfahrttagung statt, zu der sich mehrere Familien mit hochbegabten Kindern, aber auch andere Astronomieinteressierte und das Militär einfinden. Während Schülerinnen und Schüler ihre technischen Erfindungen vorstellen und um einen Preis für die innovativste Idee ringen, finden im Hintergrund Atombombentests statt.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sitzen in einem von einem Asteroiden verursachten Einschlagkrater zusammen, als auch noch außerirdische Mächte ins Spiel kommen und das ganze Programm durcheinandergerät. Zeitgleich bahnen sich unter manchen, die nun in Asteroid City festsitzen, zarte Liebesgeschichten an. Zum Beispiel zwischen Augie Steenbeck (Schwartzman), einem Fotografen, und der Schauspielerin Midge Campbell (Johansson).

Das sagen die Kritiken

"Der Film zählt zu Andersons gelungensten Arbeiten. Gerade in ästhetischer Hinsicht ist er ein Beweis dafür, dass der Anderson'sche Stil vielleicht schnell kopiert ist, aber nie erreicht", wie im STANDARD zu lesen ist. Zudem sähe man dem Ensemble einfach wahnsinnig gern beim Schauspielen zu. Der "Kurier" empfiehlt, dass man sich die "melancholische Sci-Fi-Komödie im staubigen Western-Setting" am besten zweimal ansehen solle, wie es auch der Regisseur selbst empfohlen habe, um sämtliche Zwischentöne in ihrer Schönheit zu entdecken. Kritischer fiel eine Rezension der BBC aus: Sogar Wes-Anderson-Fans könnten von "Asteroid City" irritiert sein, es sei "empty" und "cartoonish" und der von Stars gespickte Cast an den Film verschwendet: "And the scenes are more like individual sketches than parts of an ongoing story." Auch der "Guardian" beschied dem Film zwar, "whimsical amusement" auszulösen, doch sei er allzu selbstgefällig und dadurch irritierend ausgefallen. In kaum einer Rezension von "Asteroid City" fehlt jedoch der Verweis darauf, dass Wes Anderson erneut ein Machwerk in der ihm eigenen unverkennbaren Ästhetik abgeliefert habe, die inzwischen unter Hashtags wie #WesAndersonStyle, #WesAndersonTrend und Co auf Instagram und Tiktok einen Boom erlebt.

Was sagen Sie?

Hat Ihnen "Android City" insgesamt gefallen – oder was hat Sie daran weniger überzeugt? Was fanden Sie richtig gelungen, und was hat Sie eher gestört? Und welcher ist Ihr liebster Wes-Anderson-Film? Tauschen Sie sich im Forum aus! (Daniela Herger, 10.7.2023)