Taliban ordnen nach Koran-Verbrennung Stopp
Vor rund zwei Wochen hatte ein Mann in Stockholm aus Protest einen Koran angezündet.
AFP/HAZEM BADER

Kabul – Die militant-islamistischen Taliban haben nach einer Koran-Verbrennung in Stockholm ihren Protest gegen Schweden verschärft. Die islamistische Gruppe ordnete bis auf weiteres einen Stopp aller Aktivitäten Schwedens in Afghanistan an, wie aus einer Mitteilung vom Dienstag hervorgeht. Die islamistische Gruppe forderte eine Entschuldigung Schwedens.

Das skandinavische Land hat wie viele andere Staaten nach der Machtübernahme der Taliban im Sommer 2021 keine diplomatische Vertretung mehr in Afghanistan. Direkt betroffen vom Verbot könnte die schwedische Hilfsorganisation SCA sein, die sich mit tausenden Entwicklungshelfern in dem vom Krieg gezeichneten Land engagiert. Ob der Stopp auch umgesetzt wird, war zunächst unklar.

In Stockholm hatte ein Mann vor rund zwei Wochen einen Koran angezündet. Die Aktion löste wütende Proteste in der islamischen Welt aus. Die Polizei bewilligte den Protest, nachdem andere Aktionen dieser Art im Februar untersagt worden waren. Mutwillige Koran-Schändungen gelten im Islam als blasphemisch. In vielen islamischen Ländern drohen Strafen. (APA, 11.7.2023)