Erfolgreiche Serien laufen oft jahrelang – eine Staffel jagt die nächste. Leider kann sich über so einen langen Zeitraum manchmal das Gefühl einstellen, dass eine Serie, die man einst liebte, irgendwie abgedriftet ist. Man merkt, dass es keinen Spaß mehr macht, sie zu schauen, dass sie nur noch nervt, unglaubwürdig wirkt oder einen langweilt – und der Frust ist groß.

Ein Mann sitzt mit einer Fernbedienung in der Hand auf einer Couch und hält sich mit der anderen Hand mit einer
"Geh bitte – das interessiert mich nimmer!"
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Wenn die besten Zeiten einer Serie vorbei sind

Die Empfindung, dass eine Serie ihren Zenit überschritten hat, macht sich meist subjektiv bemerkbar – und nicht immer realisiert man das Ausmaß dieser negativen Entwicklung sofort. Manchmal geschieht es schleichend, manchmal lässt sich rückblickend auch ein mehr oder weniger präziser Punkt benennen, ab dem es mit einer Serie eindeutig bergab ging. Im Serien-Jargon hat sich für dieses Phänomen ein Begriff etabliert, der aus einer ebensolchen Beobachtung entstanden ist: "Jumping the Shark" ("Über den Hai springen"). Der Terminus geht auf die US-Serie "Happy Days" aus den 1970er- bzw. 1980er-Jahren zurück, die in fortgeschrittener Laufzeit eine Szene enthielt, in der Protagonist Fonzie (Henry Winkler) mit Wasserski über einen Hai in einem Becken sprang. Die Kritik und das Publikum sahen diese im Nachhinein betrachtet als den Moment, der den Niedergang der Serie besiegelte. Im englischen Sprachraum ist der Begriff so geläufig, dass er in den normalen Sprachgebrauch eingegangen ist und auch im Alltagsleben für alle möglichen Situationen genutzt wird, in der etwas seinen Höhepunkt überschritten hat.

Gründe dafür, dass eine Serie an Qualität und Glaubwürdigkeit verliert, kann es viele geben – etwa zunehmend haarsträubende Handlungsstränge, Dynamiken, die sich gefühlt ständig wiederholen und vorhersehbar werden, oder Abgänge und Neuzugänge von Serienfiguren. "AlinaVeila" hat es erlebt, dass die Umbesetzung einer Figur in einer laufenden Serie zum "Jumping the Shark"-Moment wurde:

Ein kleiner Trost mag sein, dass man häufig mit seiner Irritation über eine negative Serienwende auch nicht allein dasteht. Bei Serien, deren Fangemeinde besonders groß ist und sich stark zu Wort meldet, kommt es vor, dass nach der Veröffentlichung einer bestimmten, misslungen erlebten Szene oder Episode ein regelrechter Shitstorm folgt. Nicht immer brechen unzufriedene Fans deshalb sofort mit einer geliebten Serie und schauen sie gar nicht mehr weiter an, aber rückblickend lässt sich manchmal klar ein Schlüsselmoment feststellen, ab dem eine Serie viele Fans verloren hat und es mit ihr bergab ging.

Was war Ihr "Jumping the Shark"-Moment?

Bei welchen Serien haben Sie dieses Phänomen schon erlebt? Gab es eine konkrete Szene oder eine allgemeine Verschlechterung? Was haben Sie an der einst geliebten Serie dann so störend gefunden? Und wie lange sind Sie noch drangeblieben, bis Sie wirklich zu genervt waren, um weiterzuschauen? Teilen Sie Ihren Frust mit der STANDARD-Community! (Daniela Herger, 24.7.2023)