Was beim zünftigen Kirtag eher nicht der Fall sein dürfte, äußert sich gegenüber Nicht-Einheimischen oft stark: Die grantige Unfreundlichkeit der Österreicher.
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In einer dieser Studien, die jährlich so verlässlich wiederkehren wie der Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern, ist uns erneut attestiert worden, dass wir das unfreundlichste Volk auf Gottes Erdboden sind. Nicht das drittunfreundlichste, nicht das zweitunfreundlichste, das unfreundlichste. Und die Studie hat völlig recht.

Je östlicher, desto unfreundlicher

Denn allein der binnenösterreichische Grantaustausch ist nicht von schlechten Eltern. Kenner der Materie meinen zwar ein geografisches Unfreundlichkeitsgefälle identifizieren zu können – je östlicher, desto unfreundlicher –, aber im Grunde exzelliert die gesamte Bevölkerung in Grant und Muffigkeit. Es gilt die Regel: Wenn man sich unvorsichtig in ein anderes Bundesland oder eine fremde Dialektregion vorwagt (Vorarlberger in Gänserndorf, Zillertaler in Linz-Urfahr etc.), stehen die Chancen, dass man dort eine Goschen angehängt bekommt, hundert zu eins (tausend zu eins für G’scherte, die sich nach Wien trauen).

Wirklich unfreundlich wird es aber dort, wo ausländische Elemente ins Spiel kommen. Wie sollte einem auch nicht grausen, wenn man sich des Gelichters gewahr wird, das den Mönchsberg oder die Kärntner Straße verunstaltet: anlassige Araberinnen, mieselsüchtige Moldauer, tramhaperte Tschetscheninnen oder ungustiöse Ungarn ziehen eine Spur des Grauens aus den Shithole Countrys, denen sie entsprossen sind, mitten in unser schönes Österreich. Und diesen Leuten sollte man höflich die Tür aufhalten, wenn sie in unsere Geschäfte einfallen, um alles zu fladern, was nicht niet- und nagelfest ist?

Ehrlicher Rassismus

Mitnichten. Stattdessen gilt es, auf den besten Push-away-Faktor zu setzen, die gekonnt unfreundliche Tour. Sie ist gekennzeichnet duch authentischen Missmut, ehrliche Hinterfotzigkeit und scheut vor der Scheltrede nicht zurück, sofern sie sorgfältig komponiert und gut mit Verbalinjurien gewürzt ist: "Putzen S’ eana, Sie Dreckantn, Sie dreckate."

Das psychisch Wohltuende der Austro-Umgangsformen liegt auf der Hand. In den USA: oberflächliches Höflichkeitsgetue, ehe man aus geringstem Anlass das halbautomatische Maschinengewehr zückt. In Frankreich: Viel Bussibussi und oh, là là, bevor man das halbe Land in Schutt und Asche legt. Viel besser: mit dem Gesprächspartner von Anfang an per Oasch unterwegs sein, dann wissen gleich beide, woran sie sind. (Christoph Winder, 15.7.2023)