Logos von Microsoft und Activision Blizzard
Microsoft möchte mit der Übernahme sein Gaming-Geschäft ausbauen.
REUTERS/DADO RUVIC

New York – Wegen der gerichtlichen Streitigkeiten um die geplante milliardenschwere Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft steht Insidern zufolge eine Verlängerung des Übernahmevertrags im Raum. Microsoft befinde sich in Gesprächen über eine Verlängerung des 69-Milliarden-Dollar-Deals mit dem Videospielhersteller, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Montag zur Nachrichtenagentur Reuters.

Das Auslaufen des Vertrags am Dienstag würde zwar nicht automatisch zum Scheitern des Geschäfts führen, da es beiden Parteien lediglich das Recht einräumt, aus der Transaktion auszusteigen. Nichtsdestotrotz strebe Microsoft eine Vertragsverlängerung an, um sicherzustellen, dass Activision nicht von einem anderen potenziellen Käufer abgeworben werde oder seine Meinung bezüglich des Kaufs durch Microsoft ändere, erklärte der Insider.

Gerichtsverfahren

Gegen die Übernahme laufen derzeit in den USA mehrere Gerichtsverfahren: Eine Gruppe privater Kläger hatte am Montag das Oberste Gericht der USA angerufen, den Deal auszusetzen. Der Antrag erfolgt unabhängig von dem Versuch der US-Kartellbehörde FTC, den Kauf des Computerspiel-Herstellers durch den Software-Riesen zu stoppen. Ein Bundesberufungsgericht hatte zuletzt den Antrag der FTC auf Aussetzung des bisher größten Deals in der Videospielbranche abgelehnt.

Der Xbox-Hersteller Microsoft will mit der Übernahme der "Call of Duty"-Schmiede sein Gaming-Geschäft ausbauen. Die FTC befürchtet, dass dies dem Wettbewerb schaden könnte, weil Microsoft dann für seine Konsole einen besseren Zugriff auf populäre Spiele hätte. Die Xbox konkurriert etwa mit Sonys Playstation und Switch von Nintendo. (APA, 18.7.2023)