Islamabad – Pakistans Sicherheitsbehörden haben nach einem mutmaßlichen Bombenanschlag mit mehr als 40 Toten drei Verdächtige festgenommen. Nach ersten Erkenntnissen sei ein Selbstmordattentäter für die Tat verantwortlich, sagte ein Polizeivertreter am Montag. DNA-Proben des mutmaßlichen Täters sollen untersucht werden. Bei der Explosion in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa waren am Sonntag mindestens 46 Menschen in den Tod gerissen und mehr als 150 verwundet worden.

Video: Mehr als 40 Tote bei Selbstmordanschlag in Pakistan auf Veranstaltung einer islamistischen Partei
AFP

Die genauen Hintergründe des mutmaßlichen Anschlags waren auch am Montag unklar. Die pakistanischen Taliban (TTP), die im Konflikt mit der Regierung stehen, sich aber von den Taliban im Nachbarland Afghanistan unterscheiden, wiesen eine Verantwortung zurück. Pakistans Sicherheitsdienste hielten es für möglich, dass die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hinter der Bombenexplosion steht.

Die Hintergründe des mutmaßlichen Bombenattentats sind weiterhin unklar.
EPA/HANIFULLAH KHAN

Parteiveranstaltung als Ziel

Ziel des mutmaßlichen Bombenattentats war eine Veranstaltung der islamisch-konservativen Partei Jamiat Ulema-e Islam (JUI-F). Hunderte Menschen nahmen an der Versammlung teil. Der Präsident der islamischen Gruppe, Maulana Fazalur Rehman, gilt als Befürworter der Taliban-Herrschaft im Nachbarland Afghanistan. Immer wieder kam es in den vergangenen Jahren zu schweren Anschlägen in Pakistan. Auch der IS hat viele Anschläge auf Zivilisten und Soldaten verübt.

Im Herbst steht die nächste Parlamentswahl in der Atommacht Pakistan an. In der Vergangenheit verübten Terroristen rund um Wahlen schwere Anschläge auf politische Veranstaltungen. (APA, 31.7.2023)