Der zerstörte Wasserstofftank ist zu sehen.
Blick auf den zerstörten Wasserstofftank im Gewerbepark Lebring.
APA/ERWIN SCHERIAU

Lebring/Hengsberg – Bei der Explosion eines Wasserstofftanks einer Firma in einem Gewerbepark im südsteirischen Lebring ist Dienstagmittag ein Mitarbeiter leicht verletzt worden. Das Rote Kreuz brachte den Mann in das LKH Wagna. Die nahe Pyhrn-Autobahn (A9) zwischen den Abfahrten Leibnitz und Wildon war gesperrt, weil Explosionsgefahr bestand. Laut den Einsatzkräften könnte ein weiterer, noch größerer Tank explodieren. Dieser soll nun fachmännisch abgelassen werden.

Laut der Polizei wird das Firmenareal auch noch in der Nacht auf Mittwoch für zivile Personen und Schaulustige gesperrt bleiben, weil die Gefahr am Abend noch nicht gänzlich gebannt war. Man wisse noch nicht, wie es zu der Explosion des mehrere Hundert Liter fassenden Tanks kam, so Polizeisprecher Markus Lamb. Ein weit größerer Tank mit mehreren Tausend Litern Fassungsvermögen und noch höherem Druck als der andere Tank soll über Nacht abgelassen werden. Erst dann werden sich am Mittwoch Sachverständige und die Brandermittler des Landeskriminalamts ein Bild machen können.

Anhaltende Gefahr

Selbst Stunden nach der Detonation hatten sich die Einsatzkräfte wegen der anhaltenden Gefahr noch nicht zu dem beschädigten Firmenareal vorgewagt. Der große Gefahrenkreis mit rund 500 Metern Radius wurde zwar am Nachmittag auf einen kleineren Umkreis eingeschränkt, auch konnte die Autobahn wieder für den Verkehr freigegeben werden, aber es galt weiterhin, Vorsicht walten zu lassen. Im Einsatz waren neben den Feuerwehren Lebring und Lang auch noch die Gefahrenstoffkundigen Organe der Polizei (GKO), das Arbeitsinspektorat sowie Spezialisten vom Land Steiermark.

Joachim Schnabel, Bürgermeister der benachbarten Gemeinde Lang, hatte am frühen Nachmittag via Twitter (X) über einen Knall und eine Druckwelle, die "weit hör- und spürbar" waren, informiert. Seitens des Roten Kreuzes hieß es, dass die Alarmierung kurz vor 13.00 Uhr einging und insgesamt zehn Personen in der Firma waren, als es zu der Explosion kam. Der verletzte Mitarbeiter dürfte ersten Informationen zufolge vor allem Abschürfungen erlitten haben, weil er sich laut Lamb in einer Halle neben den Tanks befunden hatte. Die übrigen Mitarbeiter waren im Bürokomplex, der noch weiter von den Tanks entfernt liegt.

Luftraum gesperrt 

Das gesamte Industriegebiet war am Nachmittag evakuiert worden, und auch die Einflugschneise für den Flughafen Graz wurde für Flugzeuge gesperrt, sagte Lamb weiter. Doris Poelt, Sprecherin des Flughafens, erklärte auf APA-Nachfrage, dass zwar ein gewisser Bereich des Luftraums am Nachmittag gesperrt war, "aber das beeinträchtigt unseren Flugverkehr nicht".

Die Firma, in der es zur Explosion kam, hat ihren Sitz im Gewerbepark Lebring und entwickelt und prüft laut ihrer Website alternative Antriebssysteme im Bereich der Wasserstoff- und Erdgasspeicherung. Die Produkte und Prüfungen kommen dabei unter anderem in der Automobilbranche sowie in Speicheranlagen und bei der Betankung von Kraftfahrzeugen zum Einsatz. (APA, 8.8.2023)