Cyberpunk 2077 Dokumentation
Die Dokumentation ist auch in Österreich online abrufbar.
ARD Mediathek

Das Action-Rollenspiel "Cyberpunk 2077" ist auch dank des großen Updates dieser Tage, "Phantom Liberty", zumindest bei Videospielern wieder in aller Munde. Doch das Projekt hat auch über die Branchengrenzen Relevanz, sorgte es doch vor drei Jahren für einen der größten Eklats. Der polnische Entwickler, der zuvor mit der "Witcher"-Spieleserie in die Riege der beliebtesten Spiele-Studios aufstieg, leistete sich mit einem teilweise kaputten Spiel und nicht gehaltenen Versprechen über Wochen und Monate Negativschlagzeilen – bis hin zu Morddrohungen gegen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Studios.

In einer neuen, 75-minütigen Dokumentation darf man jetzt erstmals hinter die Kulissen des mehrere Hundert Personen starken Teams blicken.

Gut gemacht

Hinter der Dokumentation stehen die beiden Filmemacherinnen Mariska Lief und Agata Peitrzik, die vor allem den Hype rund um das Spiel beleuchten. Obwohl man merkt, dass die Macherinnen des Films dem Projekt offenbar positiv gegenüber eingestellt sind, sprechen sie auch das Debakel zum Erscheinen des Spiels im Jahr 2020 an, die Enttäuschung der Fans, und es wird auch über Mitarbeiterentlassungen gesprochen.

Neben den Entwicklern selbst wurden auch andere Branchen-Vertreterinnen vor die Kamera geholt, um ihre Meinung zu den Geschehnissen kundzutun. So ist der Aufbau der Dokumentation sehr klassisch und könnte so durchaus auch Leute abholen, die noch nie etwas von dem Spiel gehört haben. Ein Grundinteresse für Videospiele sollte bei Zuseherinnen und Zusehern jedoch vorhanden sein, steigt der Film doch sehr direkt ins Geschehen ein.

Kurzweilig

Wer Cyberpunk-Fan ist oder sogar Berührungspunkte mit dem Spiel hatte, wird mit dem Film kurzweilig unterhalten und erfährt vielleicht sogar das ein oder andere neue Detail. Generell ist es schön zu sehen, dass die Dokumentation zwar punktuell auch kritisch mit den Protagonisten umgeht, generell aber nie eine Ablehnung gegen das Medium oder die Branche im Raum steht.

Die Dokumentation kann glücklicherweise auch in Österreich via ARD-Mediathek sowohl im Browser als auch in der gleichnamigen App konsumiert werden. (aam, 23.9.2023)