Eine Frau mit Blumen
Auf der Suche nach dem perfekten Partner oder der perfekten Partnerin sind Menschen oftmals bereit, viel Geld zu zahlen.
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Seit Freitag können Tinder-Nutzerinnen und -Nutzer das neue Ultra-Premium-VIP-Abomodell "Select" in der Dating-App Tinder wählen. Satte 499 Dollar im Monat oder 6.000 Dollar im Jahr kostet die neue Premiumvariante, die allerdings nicht allen Usern angeboten wird. Nur besonders aktive Mitglieder dürfen das neue Super-Abo buchen, das dafür einige Bonus-Features mit sich bringt.

Skip the Line

Als "konkurrenzlosen Zugang zum absolut Besten von Tinder" bezeichnet das US-Unternehmen das neue Abo-Modell. Warum der Service so viel verlangen kann, wird schnell klar, wenn man sich die damit verbundenen Leistungen ansieht. Zu den Vorteilen gehört etwa eine Direct-Message-(DM-)Funktion, die Abonnenten die Möglichkeit gibt, Nachrichten an andere Benutzer zu senden, ohne dass man mit diesen ein Match haben muss. Außerdem findet sich der Punkt "Skip the Line", der es anderen ermöglicht, das Profil der Premiumperson zu sehen, auch wenn die Suchenden selbst nicht Gold- oder Platin-Abonnementen sind.

Nun könnte man glauben, ein solcher Service würde allen Nutzerinnen und Nutzern angeboten werden. Laut "Bloomberg" geht Tinder diesen Schritt allerdings unerwartet nicht. Lediglich das top ein Prozent der "besonders aktiven Mitglieder" wird dieses Angebot zu sehen bekommen. Was unter die Definition "besonders aktiv" fällt, ist aus der Meldung jedoch nicht herauszulesen. Tinder-CPO Mark Van Ryswyk sagt "Bloomberg" gegenüber lediglich, dass es "eine Untergruppe sehr engagierter und aktiver Nutzer gibt, die effektivere und effizientere Wege zur Kontaktsuche priorisieren".

Wer in dieses eine Prozent fällt, muss allerdings über ein vollständig ausgefülltes Profil verfügen, um für den neuen Abo-Service zugelassen zu werden. Das bedeutet, es müssen fünf Interessen, vier Fotos, eine Kurzbiografie und die Absicht hinter der gesuchten Beziehung angegeben werden.

Abos für alle

Aktuell bietet Tinder drei Abo-Versionen an. Tinder Plus verspricht unbegrenzte Likes, die Funktion "Reisepass" um den eigenen Standort zu ändern sowie die Möglichkeit, Werbeanzeigen auszublenden. Tinder Gold verspricht "täglich Top-Picks" und einmal pro Monat einen "Gratis-Boost". Bei Tinder Platinum können die User Likes priorisieren und bereits vor dem Match Nachrichten verschicken.

Die Preise bewegen sich derzeit circa zwischen drei und 33 Euro pro Monat, wobei sich der Preis nach dem Alter der Nutzerinnen und Nutzer, sowie nach der Abo-Laufzeit richtet. Je länger man das Service nutzen möchte, desto niedriger der Preis.

Das Gamification von Dating, also daraus ein Spiel zu machen, ist ein lukratives Geschäft. Die Mutterfirma von Tinder, Match Group Inc., verantwortet ein Gros der Dating-Apps: Tinder, Match, OkCupid, Meetic, PlentyOfFish, Twoo und LoveScout24.

Bereits seit 2019 geht das Gerücht um, das Unternehmen würde an einem solchen Premium-Abo arbeiten. Nie war die Rede davon, dass das Abo lediglich einer kleinen Nutzerschaft angeboten wird. Auch "Bloomberg" schreibt, dass Tinder Select wohl im Laufe des Jahres allen Mitgliedern zur Verfügung stehen werde. Wer keine 500 Dollar für ein Abo abschließen will, kann weiterhin eines der günstigeren Abos wählen. (red, 26.9.2023)