Bereits seit drei Woche streiken Mitarbeitende der
Bereits seit drei Woche streiken Mitarbeitende der "Big Three" der US-Autobranche, General Motors, Ford und Chrysler, gleichzeitig.
AFP/PATRICK T. FALLON

Detroit – Die Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) weitet ihre Streiks bei den US-Autoherstellern auf zwei zusätzliche Werke aus. Ab Freitagmittag (Ortszeit) würden auch die Produktion von Ford in Chicago und das Werk von General Motors (GM) in Lansing im US-Bundesstaat Michigan bestreikt, erklärte UAW-Chef Shawn Fain. Rund 7.000 weitere Beschäftigte würden die Arbeit niederlegen. Damit steigt die Gesamtzahl der Streikenden auf rund 25.000.

Der Arbeitskampf bei Chrysler werde nicht ausgeweitet, sagte Fain. Kurz vor Fristende habe der Mutterkonzern Stellantis sein Angebot deutlich verändert. Bei Ford und GM hingegen gebe es trotz der UAW-Verhandlungsbereitschaft keine wirklichen Fortschritte.

Dritte Streikwoche

Der erste zeitgleiche Streik bei den drei großen US-Autokonzernen geht schon in die dritte Woche. Die Zahl von 25.000 Streikenden entspricht etwa 17 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder, die bei den drei Konzernen arbeiten.

Die UAW fordert 40 Prozent mehr Geld über einen Zeitraum von vier Jahren mit Verweis auf den Kaufkraftverlust der Arbeitnehmer, die hohen Gewinne der Unternehmen und den Vergütungssprüngen der Konzernchefs. Die Arbeitgeber boten zuletzt rund 20 Prozent über viereinhalb Jahre an.

"Um es klar zu sagen: Die Verhandlungen sind nicht gescheitert. Wir sind immer noch mit allen drei Unternehmen im Gespräch, und ich bin immer noch sehr zuversichtlich, dass wir eine Einigung erzielen können", sagte Fain. Eine mit den Plänen der Gewerkschaft vertraute Person sagte, die UAW werde die Streiks fortsetzen, bis ein neuer Vertrag ratifiziert sei. GM, Ford und Stellantis waren zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Autohersteller beschuldigen Ford

Ford-Chef Jim Farley beschuldigte die UAW, ein neues Arbeitsabkommen zu verzögern und die Produktion in mehreren Fabriken aufgrund eines Streits über Löhne und Sozialleistungen in neuen Batteriewerken für Elektrofahrzeuge, die noch nicht mit der Produktion begonnen haben, anzuhalten. Die Verhandlungen über die Batteriewerke seien zwar schwierig, aber er fügte hinzu: "Ich glaube nicht, dass wir in eine Sackgasse geraten sind, aber dieser Tag könnte kommen."

Der Ford-Konkurrent General Motors machte ebenfalls die UAW für das Scheitern neuer Verträge verantwortlich. GM teilte in einer E-Mail an die Beschäftigten mit, der Konzern habe noch immer kein umfassendes Gegenangebot zu seinem Vorschlag vom 21. September erhalten. "Der Aufruf zu weiteren Streiks ist nur für die Schlagzeilen, nicht für einen echten Fortschritt", erklärte GM. Stellantis sprach von Fortschritten bei den Tarifverhandlungen. "Wir haben in unseren Gesprächen Fortschritte gemacht, aber es gibt noch Lücken. Wir sind entschlossen, diese Probleme zügig abzuarbeiten." (APA, 29.09.2023)