Person nimmt Geldscheine aus einer Geldbörse
Finanzielle Anreize in Form von Prämien sind das dritte Jahr in Folge der beliebteste Benefit in Österreich.
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Die größte Sorge der Österreicherinnen und Österreicher ist nach wie vor die Rekordinflation, gefolgt von leistbarem Wohnen und sozialer Ungleichheit. Wenig verwunderlich also, dass das Gehalt laut aktuellen Umfragen für die meisten Beschäftigten einen besonders hohen Stellenwert im Job hat. Und auch ein Blick auf die beliebtesten Zusatzangebote zeigt: Finanzielle Anreize wie Prämien oder Gewinnbeteiligungen sind nach wie vor der beliebteste Benefit für Mitarbeitende. Das ergab eine repräsentative Umfrage von Marketagent im Auftrag der Jobplattform Karriere.at.

Auf dem zweiten Platz liegt der Fahrtkostenzuschuss, den 82 Prozent der Befragten als ansprechende Zusatzleistung betrachten, gefolgt von der betrieblichen Altersvorsorge (81 Prozent). Damit sind in den Top drei ausschließlich monetäre Benefits vertreten. Auf den Plätzen vier und fünf befinden sich mit zusätzlichen Urlaubstagen und einer guten öffentlichen Erreichbarkeit auch nichtmonetäre Angebote der Arbeitgeber.

"Finanzielle Anreize in Form von Prämien sind das dritte Jahr in Folge der beliebteste Benefit bei Österreichs Arbeitnehmer:innen. Unsere Ergebnisse zeigen auch, dass latent Jobsuchende damit angesprochen und potenziell überzeugt werden können", sagt Karriere.at-CEO Georg Konjovic. Latent jobsuchend sind jene Menschen, die sich derzeit in einem Beschäftigungsverhältnis befinden, einer beruflichen Veränderung aber nicht abgeneigt sind. Unternehmen könnten im Recruiting laut Konjovic nur davon profitieren, ihr Angebot zu kommunizieren. Benefits und Zusatzleistungen könnten bei der Jobwahl "das Zünglein an der Waage sein".

Benefits für Jüngere ansprechender

Laut der Umfrage, für die 1.025 Erwerbsfähige zwischen 18 und 60 Jahren in Österreich befragt wurden, sind Benefits für jüngere etwas wichtiger als für ältere Arbeitende. Während 60 Prozent der 18- bis 39-Jährigen angeben, dass ihnen Zusatzleistungen bei der Wahl des Arbeitgebers wichtig sind, so ist das nur bei 53 Prozent der 40- bis 60-Jährigen der Fall. Die Studie zeigt außerdem, dass Menschen je nach Alter unterschiedliche Benefits attraktiv finden: So ist die betriebliche Altersvorsorge bei Älteren beliebter, während Firmenfeiern eher Jüngere ansprechen.

Während zusätzliche Urlaubstage bei den Jüngeren beliebter sind als bei Älteren, ist die gute öffentliche Erreichbarkeit für 85 Prozent der 50- bis 60-Jährigen ein ansprechendes Angebot, hingegen nur für 75 Prozent der 18- bis 29-Jährigen. In den Top Ten vertreten sind mit flexiblen Arbeitszeiten, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie einer Parkmöglichkeit im direkten Umfeld des Unternehmens weitere nichtmonetäre Benefits. Essensbons oder Ermäßigungen und kostenlose Snacks, Getränke oder Obst landen auf den Plätzen sechs und zehn.

Homeoffice und Workation auf hinteren Plätzen

Homeoffice wird dagegen nur von 57 Prozent als ansprechendes Zusatzangebot empfunden, am meisten von den 30- bis 39-Jährigen (63 Prozent Zustimmung). Am wenigsten nachgefragt ist die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, bei den 50- bis 60-Jährigen (48 Prozent). Auch das Angebot, woanders als am Arbeits- oder Wohnort im Sinne einer "Workation" zu arbeiten, ist deutlich weniger beliebt als andere Benefits. Nur 42 Prozent finden diesen Benefit ansprechend, vor allem jüngere Beschäftigte. Am beliebtesten ist das Angebot bei den 18- bis 29-Jährigen (51 Prozent). Bei den 50- bis 60-Jährigen stößt die Workation mit 31 Prozent hingegen auf deutlich weniger Interesse. (red, 18.10.2023)