Provokation auf den Rängen: Fanartikel der Gegner verheizen.
APA/ERWIN SCHERIAU

Graz – Rund um das ÖFB-Cup-Spiel GAK gegen Sturm am Donnerstagabend in Graz hat es laut Polizei Randale vor, während und nach dem Spiel gegeben. Bei einem Marsch von der alten Sturm-Heimstätte Gruabn zur Merkur-Arena in Liebenau wurde Pyrotechnik gezündet und ein GAK-Fanartikel-Stand geplündert. Kurz nach dem Stadioneinlass verhinderten dutzende Polizisten Prügeleien der Anhänger, dabei wurde ein Polizist verletzt. Auch nach dem Spiel gerieten Störenfriede immer wieder aneinander.

Die Polizei war mit entsprechender Personalstärke in Bereitschaft, handelte es sich doch um ein brisantes Derby mit entsprechend aufgeheizter Stimmung. Laut Landespolizeidirektion vom Freitag bestand die Hauptaufgabe darin, rivalisierende Fangruppen zu trennen. Vor dem Spiel fand ein Fanmarsch von der Gruabn zum Stadion Liebenau statt. Dabei wurden zahlreiche pyrotechnische Gegenstände gezündet. Durch einen dieser Gegenstände wurde ein Spezialfahrzeug der Polizei leicht beschädigt. GAK-Anhänger sammelten sich im nördlichen Bereich der Liebenauer Hauptstraße, wo ebenfalls massiv Pyrotechnik abgebrannt wurde.

Kurz nach dem Stadioneinlass überkletterten zahlreiche Sturm-Fans die seitlichen Absperrgitter und stürmten auf GAK-Fans zu. Davor hatten Sturm-Anhänger einen Fanartikelstand überfallen und Gegenstände gestohlen. Die Situation konnte von der Einsatzeinheit unter anderem mittels Pfeffersprayeinsatz unter Kontrolle gebracht werden. Beim Schlichten einer Auseinandersetzung rivalisierender Fangruppen wurde ein Polizist verletzt.

Beim Überklettern der Absperrgitter stürzte ein Sturm-Fan ohne Fremdeinwirkung in den Stadiongraben und musste nach der Erstversorgung mit Verletzungen unbestimmten Grades ins LKH Graz eingeliefert werden. Während des Spiels kam es seitens beider Anhängergruppen zu einem fortlaufenden starken Einsatz von Pyrotechnik.

Nach dem Spiel ging das Match der Fans weiter: Auf dem Weg in die Innenstadt kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Roten und Schwarzen. Es marschierten bis zu 200 Sturm-Anhänger stadteinwärts und gingen immer wieder auf einzelne GAK-Fans los, Körperverletzungen und Sachbeschädigungen waren die Folge. Zudem griffen während dieses Marsches Sturm-Anhänger Polizisten mit Pfefferspray an. Ein Beamter trug dabei eine Augenverletzung davon. Nach Mitternacht löste sich diese Gruppe dann auf.

Zehn Verletzte, 60 Anzeigen

Der Landespolizeidirektion Steiermark zufolge wurden acht Fußballfans und zwei Polizisten verletzt. Es gab rund 60 Anzeigen nach dem Strafrecht und nach verwaltungsstrafrechtlichen Bestimmungen. Aus dem um das Stadion errichteten Sicherheitsbereich wurden zehn Personen weggewiesen. (APA, red, 3.11.2023)