Laut einer Umfrage im Auftrag der Landespartei sind 63 Prozent der Burgenländer mit der Arbeit der Landesregierung zufrieden.
APA/HELMUT FOHRINGER

Wien – Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) wird bei der Landtagswahl 2025 erneut antreten. Das gab er am Montag auf Facebook bekannt. Er habe immer betont, nur erneut zu kandidieren, "wenn die burgenländische Bevölkerung das will". Dass dem so so sei, zeige nun eine von der Partei in Auftrag gegebene Umfrage, wonach ihn 70 Prozent der Burgenländer bei einer Direktwahl wählen würden. "Ich werde mich 2025 mit großer Demut wieder um dieses Amt bewerben", so Doskozil.

Ob sich Doskozil nach dem gescheiterten Versuch, Parteichef zu werden, erneut um das Amt des Landeshauptmanns bewerben würde, hatte er zuletzt offengelassen. Die Gewissheit, den Rückhalt seiner Landsleute zu haben, gebe ihm nun eine Umfrage von Peter Hajek (Telefon- und Onlinebefragungen vom 25. September bis 12. Oktober, 1000 Befragte, 3,1 Prozent Schwankungsbreite, repräsentativ für die burgenländische Bevölkerung ab 16 Jahren), der zufolge es 61 Prozent der Burgenländer und Burgenländerinnen als für das Land positiv erachten, dass Doskozil in Eisenstadt geblieben ist. Unter den SPÖ-Wählern seien es ganze 91 Prozent.

Bei Direktwahl 70 Prozent der Stimmen

Die Stimmung auf Landesebene gehe für jeden Zweiten im Burgenland in die richtige Richtung, für den Bund ist nur jeder fünfte Burgenländer so positiv, mit Blick auf Europa noch etwas weniger (17 Prozent). Mit der Arbeit der Landesregierung sind 63 Prozent zufrieden. Würde der Landeshauptmann direkt gewählt werden, so würde Doskozil laut Umfrage 70 Prozent der Stimmen erhalten. Seine Konkurrenten Christian Sagartz (ÖVP) und Alexander Petschnig (FPÖ) sieht die Umfrage der Landespartei bei 14 beziehungsweise elf Prozent.

Wichtigstes politische Thema ist für die Befragten wenig überraschend die Teuerung. 40 Prozent "brennt sie unter den Nägeln". Die Maßnahmen der Landesregierung gegen die Inflation sehen 64 Prozent der Bevölkerung als hilfreich an. Neben der Teuerung beschäftigen die Burgenländer und Burgenländerinnen Zuwanderung (31 Prozent), Klima- und Umweltschutz und "Arbeitsplätze, Gehälter und Mindestlohn" (jeweils 18 Prozent).

ÖVP: Doskozil "hochnervös und unter Druck"

"Es ist in Zeiten allgegenwärtiger Krisen nur noch selten, als politisch führende Kraft einen solchen Rückhalt zu haben. Das ist ein ausgesprochen wertvolles Kapital, mit dem wir verantwortungsvoll und behutsam umgehen werden", so der Landeshauptmann. Er fühle sich durch diese Umfrage in seinem Weg bestätigt. "Mein Anspruch an die Politik bleibt dabei derselbe wie bisher: Glaubwürdigkeit, Handschlagqualität und Umsetzungskraft", schließt Doskozil sein Posting.

Kritik kam daraufhin von ÖVP und FPÖ. ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas sah in der Umfrage ein Zeichen, dass Doskozil "hochnervös und unter Druck" sei. Die Baulandmobilisierungsabgabe, die Umstellung des öffentlichen Verkehrs und die finanzielle Lage hätten die Stimmung im Burgenland zuletzt getrübt. FPÖ-Landesparteiobmann Petschnig kritisierte vor allem die Asylpolitik des Landeshauptmannes und seinen Umgang mit der Flüchtlingskrise 2015, damals als Landespolizeidirektor.(APA, red, 13.11.2023)