Mehrere Menschen, darunter Kim Jong-un, sitzen zusammen an einem Tisch.
Aufnahme aus Nordkorea, auf der unter anderem Kim Jong-un zu sehen ist.
AFP/KCNA VIA KNS/STR

Seoul/Pjöngjang – Dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un zufolge ist der jüngste Start eines Spionagesatelliten nur eine Ausübung des Rechts auf Selbstverteidigung gewesen. Wie die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA berichtete, besuchte Kim am Freitag die Nationale Behörde für Luft- und Raumfahrttechnik (Nata) und sagte, der Start des Satelliten am Dienstag sei ein augenöffnendes Ereignis angesichts der gefährlichen und aggressiven Schritte der feindlichen Kräfte gewesen.

Mit Wissenschaftern und Familienangehörigen begrüßte Kim eine "neue Ära einer Weltraummacht". Von Nordkorea veröffentlichte Bilder zeigen Kim, wie er in Begleitung seiner Tochter Ju Ae den Mitarbeitern der Nata sein Lob ausspricht.

Bereits am Donnerstag hatte Nordkorea einen Empfang zur Feier des Starts veranstaltet, bei dem Ministerpräsident Kim Tok-hun sagte, der Satellit werde das nordkoreanische Militär zur besten Armee weltweit machen, die in der Lage sei, die ganze Welt anzugreifen. Wie südkoreanische Analysten erklärten, ist der Start nach zwei Fehlschlägen höchstwahrscheinlich mit russischer Technologie im Rahmen einer wachsenden Partnerschaft erfolgt.

Russland und Nordkorea dementieren Waffengeschäfte

Russland und Nordkorea haben Waffengeschäfte dementiert, sich aber gegenseitig eine engere Zusammenarbeit zugesagt. Südkorea teilte mit, dass der nordkoreanische Satellit vermutlich in die Umlaufbahn gebracht worden sei, es aber einige Zeit dauern werde, um festzustellen, ob er normal funktioniere.

Laut KCNA war eine Trägerrakete mit dem Satelliten Malligyong-1 in der Provinz Nord-Phyongan gestartet und hatte den Satelliten in die Erdumlaufbahn gebracht. Der Generalstab der südkoreanischen Armee bestätigte das am Mittwoch. Bisher könne aber noch nicht festgestellt werden, ob der Satellit funktioniere wie von Pjöngjang behauptet, hieß es. Am Mittwoch meldete KCNA, dass Kim nach dem Satellitenstart Bilder von Militärbasen im US-Außengebiet Guam im Pazifik betrachtet habe. (APA, 24.11.2023)