Eine Bürgerbefragung ergab: Eine Salzburger Mini-U-Bahn ist nicht gewünscht.
Stefanie Ruep

Beteiligung 22 Prozent, 58 Prozent Nein-Stimmen, das Ergebnis ist rechtlich nicht bindend. Das ist, kurz gefasst, das Ergebnis der Bürgerbefragung in der Stadt Salzburg zur unterirdisch geplanten Verlängerung der Lokalbahn quer durch das Stadtgebiet bis nach Hallein. Kostenpunkt des S-Links nach derzeitigem Stand: bis zu drei Milliarden Euro.

Das Befragungsergebnis ist auch politisch nicht bindend. Die Projektbetreiber – allen voran die ÖVP mit Stefan Schnöll, dem wahrscheinlichen Nachfolger von Wilfried Haslauer als Landeshauptmann an der Spitze – verweisen dazu auf eine für 2024 geplante überregionale und verbindliche Abstimmung.

Sie haben ein gutes Argument: Es sei nicht nur die Stadt von der geplanten Bahn betroffen, sondern auch viele andere Bezirke. Hier kommen aber auch ungute Erinnerungen hoch: Da die Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2014 in der geplanten Host-City Salzburg keine Mehrheit in der Bevölkerung gefunden hatte, flüchtete damals die Landesregierung in eine landesweite Abstimmung. Diese ging dann wunschgemäß für die Bewerbung aus.

Für solche Tricksereien ist ein derart großes Infrastrukturprojekt wie der S-Link zu wichtig. Hier sind ernsthafte Planung und vor allem volle Information der Bürger und Bürgerinnen gefragt. Nur so gelangt man zum notwendigen Ergebnis: einer Mehrheit im Land und auch in der Stadt Salzburg. (Thomas Neuhold, 27.11.2023)