Was von einigen als eine Art "Modewort" der heutigen Zeit abgetan wird, ist ein ernstzunehmender krankhafter Zustand, von dem immer mehr Menschen betroffen sind. Laut einer aktuellen Befragung von mehr als 30.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in 30 Ländern zu ihrem gesundheitlichen Zustand und dem Einfluss ihres Jobs auf ihr Empfinden gab jeder oder jede fünfte Arbeitende (22 Prozent) an, Burnout-Symptome zu verspüren. Fast die Hälfte klagt generell über körperliche und geistige Erschöpfung.

Dabei ist der Ursprung von Burnout meist multifaktoriell, was bedeutet, dass es oft nicht allein aus einem unzufriedenstellenden Arbeitsleben entsteht, sondern auch aus außerberuflichen belastenden Situationen. Häufig erkranken jene Menschen daran, die auf mehreren Ebenen des Lebens über einen längeren Zeitraum großer Belastung, Überforderung und Stress ausgesetzt sind, sich davon nicht ausreichend abgrenzen können und keine seelische und körperliche Erholung finden.

Frau sitzt erschöpft vor ihrem Computer.
Haben Sie die Anzeichen von Burnout erkannt oder ignoriert?
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Von genereller Abgeschlagenheit, Gereiztheit, Schlaflosigkeit und Lustlosigkeit über Atembeschwerden und körperlichen Verengungen bis hin zu Schwindel oder Magen-Darm-Beschwerden: Burnout ist ein Syndrom mit unterschiedlichen Symptomen, mehreren Stadien und äußert sich individuell. Im Grunde kann jeder oder jede davon betroffen sein, häufig zeigt sich Burnout in sogenannten "helfenden" Berufen, also bei Ärztinnen und Ärzten oder Pflegerinnen und Pflegern, die übermäßige Hilfs- und Opferbereitschaft aufweisen, aber auch andere Berufssparten sind davon betroffen, ebenso wie Personen, die im Privatleben Überforderung erfahren.

Können manche Menschen rechtzeitig erkennen, dass es ihnen nicht gut geht, und selbst aktiv gegensteuern, rutschen andere wiederum immer tiefer in die Phasen der seelischen und folglich körperlichen Erschöpfung. Für die Einordnung und Behandlung gibt es das Zwölf-Phasen-Modell des Burnouts nach Herbert Freudenberger, beginnend mit dem Zwang, sich selbst etwas beweisen zu müssen, über die Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse und die Verleugnung der Probleme bis hin zur Depersonalisation, inneren Leere, Depression und der völligen Erschöpfung.

"Kunstbanause" berichtet aus eigener Erfahrung und von dem Trugschluss, dass man selbst sicherlich nicht von Burnout betroffen sein könne:

Waren oder sind Sie von Burnout betroffen?

Wann haben Sie die ersten Anzeichen dafür bemerkt? Haben Sie Ihren Zustand ernst genommen und dementsprechend gehandelt? Welche Symptome haben oder hatten Sie? Wissen Sie die Ursache dafür? Wurden Sie von Ärztinnen und Ärzten gut informiert und behandelt? Was hat Ihnen geholfen, damit es Ihnen wieder besser geht? Tauschen Sie sich im Forum aus! (mawa, 19.12.2023)