Lohnt es sich, sich für Weihnachtsfeiern aufzumascherln?
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Pro

Sie haben vor, auf die Firmenweihnachtsfeier zu gehen? Dann ziehen Sie sich warm an! Also im übertragenen Sinne. Denn es gibt zahlreiche Stolpersteine auf diesem gesellschaftlichen Parkett. Dass man sich nicht maßlos betrinken, mit Kollegen oder Kolleginnen schmusen oder der Führungskraft einmal ungefiltert die Meinung sagen sollte, ist den meisten klar. Zumindest theoretisch. Durch die Geselligkeit des informellen Settings vergisst man aber leicht, dass es sich bei der vermeintlichen Party um eine betriebliche Veranstaltung handelt. Wer sich gehen lässt, tappt schnell in die Falle.

Hier kommt das Outfit ins Spiel: Wer die edelsten Stücke aus dem Kasten ausführt, läuft erst gar nicht Gefahr, sich danebenzubenehmen. Denn elegante Kleidung führt meistens auch zu elegantem Verhalten. Schließlich will man Smoking oder Abendkleid nicht verschmutzen und zerknittern. Und ganz ehrlich: Wären Sie nicht lieber das Gesprächsthema des feinen Zwirns wegen anstatt des unfeinen Verhaltens? (RONDO, Michael Steingruber, 14.12.2023)

Kontra

Black Tie? Business-Attire? Oder doch lieber Cocktail? Dresscodes sind bekanntlich eine Wissenschaft für sich. Meine Erfahrungen hinsichtlich solch gut gemeinter Kommandos sind eindeutig: je aufwendiger die Anziehordnung, desto unlockerer die Veranstaltung. Menschen, die das Motto "Come as you are" in Angst und Schrecken versetzt, sei gesagt: Events, die mithilfe von Anzug und High Heels zu etwas Besonderem werden sollen, sind meist nicht jene, die in Erinnerung bleiben.

Nun werden vor Weihnachtsfeiern selten Dresscodes verschickt, aber auch hier gilt: Kein Cocktailkleid der Welt wird eine weihnachtliche Betriebsversammlung in ein denkwürdiges Ereignis verwandeln. Viel glücklicher machte es, sich unter dem Jahr nach Lust und Laune aufzumascheln. Und dem Arbeitsalltag dann mehr Glanz zu verleihen, wenn einem wirklich danach ist. Ein weiterer Nebeneffekt eines glamourösen Abend-Make-ups in der Redaktionskonferenz? Die Kolleginnen und Kollegen werden Augen machen. (RONDO, Anne Feldkamp, 14.12.2023)