Menschen auf einem Truck
Menschen auf der Flucht aus Wad Madani.
AFP

Khartum – Im Bürgerkrieg im Sudan haben das Vorrücken paramilitärischer Einheiten unter Führung des ehemaligen Vize-Machthabers Mohammed Hamdan Daglo und die Ausweitung der Kämpfe eine neue Fluchtwelle ausgelöst. Wie die Nichtregierungsorganisation International Rescue Committee (IRC) am Sonntag mitteilte, ist die Region um Wad Madani südöstlich der Hauptstadt Khartum stark betroffen.

Die Stadt, die bisher als weitgehend sicher galt, ist seit Freitag von dem Vorrücken der Milizen betroffen. In Wad Madani hatten seit April mehr als 500.000 Sudanesen, die bereits vor den Kämpfen aus Khartum geflohen waren, Zuflucht gesucht. Das IRC teilte mit, seine Mitarbeiter wegen der Kämpfe umgesiedelt zu haben. Die Unterbrechung habe zur Folge, dass Millionen von Bedürftigen lebenswichtige humanitäre Hilfe nicht mehr erhielten, so die Organisation.

6,6 Millionen Menschen seit Beginn der Kämpfe geflohen

Im Sudan kämpfen seit Mitte April die Streitkräfte unter der Führung von De-facto-Staatschef Abdel Fattah al-Burhan gegen die paramilitärischen Rapid Support Forces. Dabei handelt es sich um eine aus Milizen in der Region Darfur hervorgegangene Quasi-Armee, die vom früheren Vize-Machthaber Mohammed Hamdan Daglo angeführt wird. Der Konflikt hat vor allem in Khartum und in der Krisenregion Darfur schwere Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung. Nach Uno-Angaben sind seit Beginn der Kämpfe 6,6 Millionen Menschen innerhalb des Sudan oder in Nachbarländer geflohen. (APA, 17.12.2023)