Nuklearkomplex Yongbyon in Nordkorea
Seit Oktober beobachtet die Internationale Atomenergie-Organisation eigenen Angaben nach einen starken Wasserabfluss aus dem Kühlsystem eines Reaktors im Nuklearkomplex Yongbyon in Nordkorea.
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Pjöngjang – Der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) zufolge ist in Nordkorea offenbar ein neuer Reaktor im Nuklearkomplex Yongbyon in Betrieb genommen worden. "Der Austritt von warmem Wasser ist ein Hinweis darauf, dass der Reaktor den kritischen Zustand erreicht hat", sagte IAEA-Chef Rafael Grossi in einer Erklärung. Mit "kritischem Zustand" ist gemeint, dass die nukleare Kettenreaktion im Reaktor nun selbsterhaltend ist.

Seit Pjöngjang 2009 IAEA-Inspektoren ausgewiesen hat, hat die Behörde keinen Zugang zu Nordkorea mehr. Sie beobachtet das Land mittlerweile hauptsächlich mithilfe von Satellitenbildern. Ohne Zugang könne die IAEA den Betriebszustand des Reaktors nicht genau bestätigen, sagte Grossi.

Die IAEA gibt an, seit Oktober einen starken Wasserabfluss aus dem Kühlsystem des Leichtwasserreaktors beobachtet zu haben, was auf eine laufende Inbetriebnahme des Reaktors schließen ließ. IAEA-Chef Grossi sagte, dass die Weiterentwicklung des nordkoreanischen Atomprogramms zutiefst bedauerlich sei. (APA, 22.12.2023)