Nyala
Aufnahme aus Nyala in Süd-Dafur (Mai 2023).
APA/AFP

Khartum – Die Zahl der bei einem Luftangriff der sudanesischen Armee in der Stadt Nyala getöteten Menschen ist Medienberichten zufolge am Wochenende auf 37 gestiegen. Zunächst war in der "Sudan Tribune" von knapp 120 Toten oder Verletzten die Rede gewesen. Die Zeitung berichtete unter Berufung auf einen Vertreter des Militärs, der Angriff habe einer Nachschublieferung der Miliz Rapid Support Forces (RSF) aus den Vereinigen Arabischen Emiraten gegolten.

Eine sudanesische Menschenrechtsorganisation sprach hingegen von einem willkürlichen Angriff mit vielen zivilen Opfern. Tausende Menschen seien nach dem Luftangriff am Freitag geflohen.

Keine Stellungnahme der Sudanesischen Streitkräfte

Seit Oktober kontrolliert die sudanesische Miliz Nyala, die Hauptstadt von Süd-Darfur im Südwesten des Landes. Im Sudan dauert seit Mitte April ein blutiger Machtkampf zwischen de-facto Staatschef Abdel Fattah al-Burhan und dessen früheren Stellvertreter und Führer der RSF, Mohamed Hamdan Daglo, an. Beobachtern zufolge wird die RSF von den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt. Vor allem die Region Darfur, in der die Miliz mittlerweile vier der fünf Bundesstaaten kontrolliert, und die Umgebung der sudanesischen Hauptstadt Khartum sind von dem Konflikt schwer getroffen.

Insbesondere der RSF werden Plünderungen, Massentötungen, Vergewaltigungen und ethnische Säuberung vorgeworfen. Doch auch die Regierungstruppen werden von Menschenrechtsorganisationen beschuldigt, Kriegsverbrechen begangen zu haben. Nach Uno-Angaben sind in dem 45 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner zählenden Staat fast sieben Millionen Menschen auf der Flucht. (APA, 30./31.12.2023)