Michael Krammer, CEO von Ventocom
Michael Krammer, CEO von Ventocom: "Aktuell ist die Wechselbereitschaft zwischen den Anbietern höher als die Wechselbereitschaft zwischen den Technologiestandards."
Ventocom

Der Mobilfunkstandard 5G wird von den Anbietern bereits seit Jahren als ein Quantensprung im Vergleich zum in Österreich vorherrschenden 4G propagiert, werden hier doch höhere Geschwindigkeiten und zugleich niedrigere Latenzen versprochen. Doch die Wechselbereitschaft der Menschen ist noch eher gering ausgeprägt, wie eine repräsentative Umfrage von Marketagent im Auftrag des Anbieters Ventocom unter 1.000 Befragten ergibt: Demnach beschäftigt sich aktuell nur ein Viertel der bestehenden 4G-Kunden mit einem Umstieg auf 5G. Der Großteil der Befragten ist mit der technischen Leistung des bestehenden Tarifs zufrieden.

Stabilität und Geschwindigkeit

Unter dem Viertel der Wechselwilligen werden vor allem die Wünsche nach einer besseren Netzstabilität (rund zwei Drittel) und einer schnelleren Datenübertragung (rund die Hälfte) als Hauptgründe für einen geplanten Umstieg auf 5G genannt. "Aktuell ist die Wechselbereitschaft zwischen den Anbietern höher als die Wechselbereitschaft zwischen den Technologiestandards", sagt Michael Krammer, CEO von Ventocom. "Wir sind jedoch überzeugt, dass der Wunsch nach einem Wechsel auf 5G im Laufe der Zeit steigen wird."

Denn auch bei Ventocom, dem Unternehmen hinter der Hofer-Telekommarke Hot, ist man überzeugt, dass der Bedarf an 5G-Technologie mit neuen Anwendungen steigen wird, welche eine entsprechende Leistung der Netze erfordern. Wann umgestiegen wird, sei eine Frage der individuellen Bedürfnisse: Zu den frühen Anwendern gehören etwa jene, die sich auch in Zeiten starker Netzbelastung entsprechende Stabilität wünschen, etwa beim abendlichen Onlinegaming oder während Großveranstaltungen wie Konzerten oder Fußballspielen.

Neue Tarife

Im Kontext der Studienpräsentation präsentiert Krammer neue 5G-Tarife, die von seiner Marke Hot ab 24. Jänner angeboten werden. Für 29,90 Euro im Monat wird im mobilen Breitbandtarif eine Downloadgeschwindigkeit von bis zu 100 MBit/s und ein Upload von bis zu 25 MBit/s angepriesen. Außerdem ist es möglich, für fünf Euro monatlich auf einen bestehenden Sprach- und Mobildatentarif ein 5G-Paket hinzuzubuchen, dann kosten die Tarife monatlich 14,90 Euro (mit 40 GB Datenvolumen) bzw. 19,90 Euro (für 50 GB). Hier werden auf der Website Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 150 MBit/s ausgewiesen. Die Einführung dieser Tarife hatte Krammer bereits im vergangenen Sommer im Interview mit dem STANDARD angekündigt.

Ähnliche Angebote gibt es auch bei der Konkurrenz. Spusu – wie Ventocom ein virtueller Mobilfunkanbieter (MVNO), der das Netz der großen Anbieter nutzt – bietet einen 5G-Smartphonetarif mit 70 GB für 19,90 Euro monatlich sowie mit dem "Spusu (5G) Home S" für 18,90 Euro monatlich einen Breitbandtarif mit bis zu 40 MBit/s. Ein mit dem Hot-Breitbandtarif vergleichbarer Spusu-Tarif ist der "Spusu (5G) Home L", der 100 MBit/s für 28,90 Euro monatlich bietet. Für 65 Euro monatlich soll es sogar bis zu 500 MBit/s geben – sofern die Netze halten, was die Anbieter versprechen.

Magenta als Testsieger

So haben Auswertungen des Unternehmens Ookla zu Internetgeschwindigkeiten in Österreich ergeben, dass in den hiesigen mobilen Netzen im Schnitt Downloadgeschwindigkeiten von 76,73 Mbit/s gemessen werden. Im globalen Ranking fällt das Land somit um vier Plätze zurück und landet auf Platz 31, knapp hinter Frankreich und vor Lettland. Spitzenreiter des globalen Vergleichs sind die Vereinigten Arabischen Emirate mit 324,92 MBps. Deutschland liegt in diesem Ranking auf Platz 45, also deutlich hinter Österreich. (stm, 24.1.2024)