Länger, breiter, höher, schwerer – und sooooooooo viele Pferdestärken. Viele von uns sind mit ziemlich dicken Autos unterwegs. Das ist bei den umweltfreundlicheren Stromern nicht sehr viel anders. Warum? Weil wir es können, weil es sie gibt, weil uns das Preis-Leistungs-Verhältnis angemessen erscheint. Und ganz wichtig: weil es bequem ist und weil wir uns damit trösten, dass sie eh immer sauberer und sparsamer werden. Braucht nicht der Neue genauso viel Sprit wie einst die deutlich zierlichere Ausgabe?

Bei den E-Autos kommen zuerst die Großen, weil die Hersteller mit der neuen Technologie irgendwann einmal Geld verdienen müssen.
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Und es stimmt sogar: Autos sind technisch immer besser geworden. Sie verbrauchen weniger Treibstoff und spucken weniger Dreck aus. Leider bleibt davon wenig übrig, weil der Zuwachs an Masse den Effizienzgewinn frisst.

So weit, so ernüchternd. Es ist auch keine neue Entwicklung. Die Liebe zu den sportlichen, bulligen, geländegängigen Autos – sie ist nicht auf Österreich beschränkt. Die Autobauer sind nicht dumm. Natürlich wollen sie ihre Ware verkaufen. Große, hochgerüstete Autos kosten meistens mehr. Bei den E-Autos kommen zuerst die großen, weil die Hersteller mit der neuen Technologie irgendwann einmal Geld verdienen müssen. Dazu kommt: Der Preis für größere und klimaschädlichere Autos steigt, aber noch nicht so sehr, dass es schmerzt. Umsteuern dauert. Irgendwann werden Menschen in dicken Autos so schief angesehen werden wie der Marlboro Man. (Regina Bruckner, 28.1.2024)