In Ottakring kämpft eine Bürgerinitiative gegen ein geplantes Wohnprojekt.
DER STANDARD / Redl

Wer eine Grünlandfläche in guter Lage besitzt, hat den Jackpot geknackt. Denn in den meisten Fällen stehen die Immobilieninvestoren Schlange, um den Besitzern ihr Land um viel Geld abzukaufen. Freilich mit dem Ziel, es in wertvolles Bauland umwidmen zu lassen. Aktuell so passiert am Wiener Wilhelminenberg, wo dieser Tage die Bauarbeiten für ein umstrittenes Wohnprojekt starten, gegen das seit fast acht Jahren eine Bürgerinitiative kämpft.

Von der Stadt heißt es dazu nur, hier würden Private bauen, man könne sie lediglich lenken – das ist in Form eines städtebaulichen Vertrags passiert. Dieser gibt den Bauträgern etwa vor, dass sie einen Kindergarten errichten sowie eine große Wiese und Dachbegrünungen vorsehen müssen.

Schön und gut, doch es bräuchte viel mehr. Warum dürfen private Bauträger entscheiden, wie die Stadt gebaut wird? Die öffentliche Hand müsste solche Grundstücksdeals von vornherein verhindern. Grünflächen, die im Stadtgebiet frei werden, sollten nur mehr an die Stadt verkauft werden dürfen – und zwar um einen fairen Preis. Die öffentliche Hand gibt dann vor, was am Grundstück geschehen soll – mit Blick darauf, was für das Grätzel am besten ist, Grünflächen und leistbarer Wohnraum inklusive. Und wer darf bauen? Letztlich der Bauträger, der die beste Idee einreicht, und nicht jener, der das meiste Geld bietet oder am schnellsten ist. (Bernadette Redl, 13.2.2024)