Die Wissenschaftsbücher des Jahres stehen fest. Die von Lesern und Jury gekürten Siegertitel heißen: "Wien – Berlin. Wo die Moderne erfunden wurde" von Jens Wietschorke, "Elefanten. Ihre Weisheit, ihre Sprache und ihr soziales Miteinander" von Angela Stöger, "Als die Dummheit die Forschung erschlug. Die schwierige Erfolgsgeschichte der österreichischen Medizin" von Daniela Angetter-Pfeiffer und "Radieschen von unten. Das bunte Buch über den Tod für neugierige Kinder" von Katharina von der Gathen.

Die Wahl zu den besten Wissenschaftsbüchern erfolgt in einem mehrstufigen Prozess, der vom Magazin Buchkultur geleitet wird. Eine Fachjury aus den Bereichen Wissenschaft, Forschung, Wissenschaftsjournalismus, Büchereien und Buchbranche wählt in vier Kategorien jeweils fünf Bücher aus. Aus diesen werden im Anschluss in einer Publikumswahl die Siegertitel ermittelt. Insgesamt wurden knapp 8.000 Stimmen abgegeben. Die Preisverleihung findet am 15. April in Wien statt, heißt es auf der Website des Wettbewerbs, auf der auch die Gewinner bekannt gegeben wurden.

Elefant
Dem Gefühlsleben, der Kommunikation und dem Denken von Dickhäutern widmet sich Angela Stögers Buch "Elefanten. Ihre Weisheit, ihre Sprache und ihr soziales Miteinander".
Foto: AP/Jamie Pham

Elefantenkommunikation

In der Kategorie "Naturwissenschaft/Technik" gewann die Leiterin des "Mammal Communication Lab" der Universität Wien, Angela Stöger, mit ihrem Buch über Elefanten (Verlag Brandstätter). Darin zeigt sie "die Welt dieser Tiere eindrucksvoll: Wir erfahren, wie sie kommunizieren, denken und fühlen", heißt es seitens der Jury.

Mit seiner Analyse der Beziehungsgeschichte der beiden Metropolen Wien und Berlin (Reclam) setzte sich der Kulturwissenschafter Jens Wietschorke von der Uni München in der Kategorie "Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaft" durch. Er schuf damit "ein Kaleidoskop der deutschsprachigen Moderne, das vieles neu beleuchtet", so die Jury.

Die Kategorie "Medizin/Biologie" entschied die Medizinhistorikerin Daniela Angetter-Pfeiffer von der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) für sich. In ihrem Buch (Amalthea) zeigt sie laut Jury, "wie zahlreiche medizinische Innovatoren Opfer von Fortschrittsverweigerung, Borniertheit und Missgunst und ab Mitte des 19. Jahrhunderts auch von antisemitischem Hass wurden".

Ein Kinderbuch über den Tod

Die deutsche Sexualpädagogin und Autorin Katharina von der Gathen und die Illustratorin und Kinderbuchautorin Anke Kuhl siegten in der Kategorie "Junior-Wissensbücher" mit ihrem Buch"Radieschen von unten. Das bunte Buch über den Tod für neugierige Kinder" (Klett Kinderbuch). Sie liefern darin "mit viel Feingefühl und Achtsamkeit unzählige Informationen rund um dieses sensible Thema", so die Jury.

Die seit 2007 durchgeführte Wahl zum "Wissenschaftsbuch des Jahres" ist eine Aktion des Bildungsministeriums mit dem Verlag Buchkultur. Mit der Initiative soll der Stellenwert des wissenschaftlichen Sachbuches deutlich gemacht werden. (APA, red, 13.2.2024)