Strom kann als einzige Energieform in großen Mengen regenerativ gewonnen werden.
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Die europäischen Autohersteller besaßen bis vor kurzem eine geradezu erdrückende Machtfülle. Die Politik hatte es nicht leicht, die Umweltschäden infolge des Autoverkehrs einzuhegen. Und zu einem erheblichen Teil versuchte sie es auch nicht wirklich. Alle lebten gut in einem eingespielten Abgasgrenzenverschärfungsritual. Letztlich war auch die permanente Verbesserung des Verbrennungsmotors ein Teil des Erfolgsmodells.

Und jetzt kommt das Elektroauto, ohne jedes Abgas – zumindest dort, wo es gerade fährt. Kein Wunder, dass die alten Haudegen der Verbrennertechnologie gegen den Strom wettern.

Irreversibel

Dabei stecken wir längst in einer irreversiblen Transformation. Erdöl verbrennen geht nicht mehr. Strom ist die einzige Energieform, die in wirklich großen Mengen regenerativ zur Verfügung gestellt werden kann. Und der Elektroantrieb funktioniert auch im Pkw sehr gut. Ob man sich das so gewünscht hat oder nicht.

Nun gilt es, clever zu sein. Natürlich ist es wichtig, die negative Umweltwirkung von Verbrennungsmotoren künftig noch weiter einzudämmen. Denn wir haben, brauchen und werden die Verbrenner noch einige Jahre benützen.

Ein Spagat auf dem Hochseil: raus mit den Verbrennern, rein mit den Elektroautos – und viele Verkehrsaufgaben und Lebensstrukturen überhaupt neu denken. Dabei muss auch die Wirtschaft am Laufen gehalten werden, in all ihren komplexen globalen Zusammenhängen. Ob Euro 7 ein bisschen schärfer oder weniger scharf ausfällt, ist angesichts der Komplexität der Herausforderungen eher ein Nebenschauplatz. (Rudolf Skarics, 26.2.2024)