Call of Duty: Warzone Mobile
Bei der Bildsprache, der Werbung und auch im Spiel fühlt man sich als "Call of Duty"-Spieler schnell zu Hause.
Activision

Immer wieder sieht man Jugendliche in den öffentlichen Verkehrsmitteln oder an der Straße, wenn sie verbissen in ihr Handy starren. Wenn sie gerade nicht durch Tiktok oder Instagram swipen, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ein Videospiel über den Bildschirm flimmert. Tatsächlich haben sich mittlerweile Shooter auf dem Smartphone etabliert, darunter auch die seit 2019 dort vertretene Mega-Brand "Call of Duty".

Am 21. März folgt nun "Call of Duty: Warzone Mobile", der Nachfolger von "Call of Duty: Mobile". Die Ambitionen für das neue Smartphone-Spiel sind groß. Laut Hersteller Activision sollen sich bereits rund 50 Millionen Spieler vorangemeldet haben, um am ersten Tag ins Spiel einsteigen zu können. Der große Andrang ist wenig verwunderlich, gehört die Brand doch zu den größten der Games-Branche.

Der Druck auf die Entwickler ist mit Sicherheit hoch, Fehltritte werden in der Branche kaum noch geduldet. Im Gespräch mit dem STANDARD erzählen die beiden Verantwortlichen Chris Plummer (Co-Head Mobile Activision) und Xavier Carrillo Costa (Studio Head von Digital Legends Entertainment) über die letzten Tage vor dem Release.

Call of Duty: Warzone Mobile
Fahrzeuge und Hilfsmittel sind aus den "großen" Versionen des Spiels bekannt.
Activision

Wie die Großen

Auf die Frage, was denn gerade der Fokus so kurz vor dem Release ist, lachen beide Interviewpartner müde. "Wir feilen an den letzten Dingen, aber eigentlich sind wir fertig für den Launch", sagt Plummer, der die Shooter-Serie schon seit zehn Jahren begleitet. Eines der wichtigsten Features, die man diesmal implementiert habe, sei die "cross-progression" zwischen Mobile-Version und Konsole beziehungsweise PC. Es sei schon länger ein Ziel gewesen, die zwei unterschiedlichen Communitys endlich zu "vereinen", sagt Plummer. Von der großen "Warzone"-Version könne man Freundeslisten und Erfolge einfach mitnehmen. Wer einen Battle-Pass besitzt, der erhält den damit verbundenen Fortschritt und diverse Belohnungen natürlich auf allen Plattformen – auch auf Mobile. Technisch basiere alles auf der erfolgreichen Engine hinter dem Spiel, die so flexibel sei, dass sogar acht Jahre alte Smartphones "Warzone Mobile" erfolgreich starten können, ergänzt Costa, der die Entwicklung leitet.

Man sei sich durch die Plattform durchaus bewusst, dass man auch viele neue Spieler zur Franchise hinführen müsse. Deshalb gebe es zahlreiche Hilfen, etwa automatisches Schießen, wenn im Fadenkreuz ein Gegner auftaucht oder auch das selbstständige Überspringen von Hindernissen. Diese Hilfen könne man nach und nach abschalten, bis man ehrgeizig genug sei, alles selbstbestimmt zu tun.

"Es ist keine Portierung," betont Plummer. Das Spiel sei auf Touchscreen optimiert, auch wenn man natürlich einen Controller via Bluetooth verbinden könnte. "Uns war wichtig, das 'Call of Duty'-Gefühl auf das Smartphone zu übertragen", und dazu hätte man für das Spiel bei null anfangen müssen.

Call of Duty: Warzone Mobile
Wer einen Battle-Pass besitzt, also ein Abo, der bekommt plattformübergreifend neue Inhalte.
Activision

Monatliche Updates

Ein weiteres Zugeständnis an die Plattform sei neben 20-Minuten-Battle-Royale-Matches auch eine verkürzte Version, die nur zehn Minuten dauert, erklären die beiden Verantwortlichen. Aber selbst das ist viel Zeit, sieht man sich die wachsende Konkurrenz auf Smartphones an. Dessen sei man sich durchaus bewusst, sagt Plummer, allerdings habe man ausreichend Erfahrung, wie man solch ein Spiel in den Markt werfe. Die Server stünden in jedem Fall bereit, jeglichen Ansturm aushalten zu können. Sieht man sich die aktuellen Probleme bei Videospielen wie "Helldivers 2" oder "Last Epoch" an, ist solch ein Versprechen mittlerweile mindestens genauso viel wert wie ein faires Bezahlsystem.

Für die spielerische Zukunft sei man ebenfalls gerüstet, sei es mit neuen Inhalten oder auch neuen Features, die man monatlich auf die Spielerinnen und Spieler loslassen möchte. Man höre auf die Community und deren Feedback. Man habe über die Jahre gelernt, wie wichtig ein Ohr an den Fans ist. So habe man vorerst Crossplay zwischen PC und Mobile nicht angedacht. Das sei vielleicht für ein paar "Scharfschützen am PC witzig", für die Gelegenheitsspieler am Smartphone aber mit Sicherheit weniger. (aam, 1.3.2024)