Diesmal ist es nicht die eigene Partei, sondern eine Bank, die den Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) in die Bredouille bringt. Denn die Hypo Vorarlberg gehört zu knapp 77 Prozent dem Land – Wallner ist Eigentümervertreter und Finanzlandesrat. Dass die Bank viel zu leichtfertig teils unbesicherte Kredite an Benkos Signa vergeben hat, steht fest. Wallner kommentierte das nur knapp: Mit dem operativen Geschäft habe er nichts zu tun, die Bank habe angegeben, "mit entsprechender Besicherung" Geld zu verleihen.

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) betont, er habe mit dem operativen Geschäft der Landesbank nichts zu tun – kritisierte die Vorgänge rund um leichtfertig vergebene Kredite aber nicht.
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Wir sprechen hier von mehr als 131 Millionen Euro, die als ausgefallen eingestuft werden. Für einen 50-Millionen-Kredit wurden offenbar gar keine Sicherheiten in Form von Pfandrechten verlangt. Für Normalsterbliche ist das utopisch. Während sie strenge Kreditvergaberichtlinien erfüllen müssen, wird ihr Geld – man muss es so klar sagen – aus dem Fenster geworfen.

Gute Stimmung als Pflicht

Das sollte auch Wallner ansprechen. Es stimmt, dass er mit dem operativen Geschäft nichts zu tun hat. Aber kritisieren kann er es. Schließlich plädiert er seit Monaten für weniger restriktive Regeln bei der Kreditvergabe. Dass es Menschen gibt, für die scheinbar gar keine Regeln gelten, muss ihn empören.

Fehler und Probleme werden im Wahljahr aber nicht gerne angesprochen. Obendrein war am Freitag auch der Kanzler im Ländle. Gute Stimmung ist da Pflicht. So einfach wird Wallner das Thema aber nicht los. Auch das muss er wissen. (Lara Hagen, 1.3.2024)