Der Ramadan ist der wichtigste Monat im islamischen Kalender. In Frankfurt wurde aus Anlass des Ramadan eine Festbeleuchtung (analog zur Weihnachtsbeleuchtung) ausprobiert. Die sehr kleine österreichische Partei Soziales Österreich der Zukunft (SÖZ), mit türkischstämmigen Funktionären, möchte das jetzt auch in Wien-Favoriten haben.

Susanne Raab (ÖVP)
Susanne Raab (ÖVP) ist empört.
APA/GEORG HOCHMUTH

Was nun Susanne Raab (ÖVP), Bundesministerin für Frauen, Jugend, Familie und Integration, zu einer erregten "Leitkultur"-Tirade veranlasste: "Eine Ramadan-Festbeleuchtung in Wien kommt für mich nicht infrage. Allein die Forderung ist ein Zeichen von falsch verstandener Toleranz. Menschen, die zu uns kommen und bei uns leben, müssen sich an die Werte der Mehrheitsgesellschaft anpassen, und nicht umgekehrt. Auch das ist Teil einer gelebten Leitkultur, wie im ‚Österreich-Plan‘ von Karl Nehammer festgelegt."

Ob man jetzt eine Ramadan-Beleuchtung für sinnvoll hält – es fallen bei Raab doch eher die Tonalität und mangelndes Faktenwissen auf. Was ist bei einer religiös-kulturellen Beleuchtung "falsch verstandene Toleranz"?

Zweitens: "Werte der Mehrheitsgesellschaft"? In Wien lebten 2021 laut Statistik Austria rund 612.000 Katholiken und rund 285.000 Muslime. Gelten die als vernachlässigbare Minderheit? Drittens: Der Favoritner Bezirksrat Mohammed Yüksek (SPÖ) will eh keine Ramadan-Beleuchtung. (Hans Rauscher, 7.3.2024)